Angebot für die Verlassenschaft liegt über dem Schätzwert von 413.500 Euro.
Im Konkursverfahren über die Verlassenschaft des Wilderers und Amokläufers von Annaberg gibt es nun ein Kaufangebot für die Liegenschaft in Großpriel (Bezirk Melk) samt Gebäuden. Dieses liege über dem Schätzwert von 413.500 Euro, bestätigte Masseverwalter Johann Huber am Mittwoch einen Bericht der "Niederösterreichischen Nachrichten" ("NÖN").
Zum Verkauf gelangen zudem auch Wald- und Wiesengrundstücke in Pöchlarn (Bezirk Melk). Auch hier habe ein Käufer ein Angebot gestellt. "Ich hoffe, dass das Konkursverfahren im Frühjahr abgeschlossen werden kann", so der Masseverwalter. Die Angebote müssen aber noch vom Gericht in St. Pölten bzw. vom Gläubigerausschuss genehmigt werden.
20 Interessenten
Rund 20 Personen hatten sich im Vorfeld für die Liegenschaften interessiert. Konkrete Kaufangebote hätten aber auf sich warten lassen, weshalb im Dezember die Frist um eine Woche verlängert worden war, so Huber.
Bei der Tagsatzung im Februar 2014 war von den Gläubigern 7,4 Millionen Euro an Forderungen angemeldet worden. Davon erkannte der Masseverwalter 3,8 Millionen Euro an. Bei den Forderungen handelte es sich vorwiegend um Schadenersatzansprüche, die infolge der dem Mann zugeordneten Diebstähle und Brände entstanden waren. Hinzu kommen die Ansprüche der Hinterbliebenen der Opfer.
Der 55-jährige Wilderer hatte am 17. September 2013 drei Polizeibeamte und einen Sanitäter erschossen. Danach verschanzte er sich auf seinem Hof in Großpriel, ehe er sich durch einen Kopfschuss das Leben nahm. Laut Polizeiabschlussbericht soll der Wilderer 108 Straftaten, vorwiegend in Niederösterreich und der Steiermark, seit 1994 verübt haben. Der festgestellte Gesamtschaden beläuft sich auf rund zehn Millionen Euro.