Marcel F. soll seine Ehefrau ertränkt und erwürgt haben. Danach legte er zwei Wochen lang falsche Spuren.
Martina und Karl M. sind die Eltern des Mordopfers Martina F. Eigentlich hatten sie ihren Schwiegersohn gemocht und können immer noch nicht glauben, dass es wirklich „der Marcel“ war, der auf derart brutale Weise ihre Tochter Martina ums Leben gebracht haben soll. ÖSTERREICH traf die beiden zum Interview. Sie müssen nicht nur ihren Schmerz überwinden, sondern haben jetzt auch eine große Aufgabe: Sie wollen das Sorgerecht für Martinas Kinder, Samantha-Joy (2) und Kevin-Marcel (3).
ÖSTERREICH: Ist Ihnen in den vergangenen beiden Wochen am
Verhalten ihres Schwiegersohnes etwas auffällig vorgekommen?
Karl
M.: Der Marcel hat sich eigentlich wie immer benommen. Da ist uns nichts
aufgefallen. Er war nett zu den Kindern und zu uns. Er hat in den 14 Tagen
bei uns gewohnt, hat sich bekochen lassen. Monika hat seine Wäsche
gewaschen, die Wohnung der beiden wurde von meiner Frau geputzt und
gepflegt. Dabei hatte er unsere Tochter auf dem Gewissen, hat sie getötet.
ÖSTERREICH:
Wie sehr hat Marcel selbst mitgeholfen, Martina zu finden? Er hat ja die
Vermisstenanzeige gemacht.
Monika M.: Wäre es umgekehrt gewesen,
also der Marcel vermisst, Martina hätte sich die Beine ausgerissen, ihn zu
finden. Die hätte ihn nicht hängen lassen. Den Marcel mussten wir aber zu
jedem Schritt zwingen, dass nach Martina gesucht wird. Am Dienstag habe ich
ihn zur Vermisstenanzeige regelrecht genötigt. Später ist er dann
heimgekommen und hat gesagt, Oma, zu deiner Beruhigung, ich habe jetzt die
Vermisstenanzeige gemacht“.
ÖSTERREICH: Wie und wann
haben Sie erfahren, dass Ihre Tochter Martina nicht mehr lebt?
Monika
(mit Tränen in den Augen): Zwischen sieben und acht Uhr am Abend haben am
Mittwoch zwei Kripobeamte bei uns angeläutet. Da ist mir sofort durch den
Kopf geschossen – die Martina ist tot.
Karl: Sie haben uns
schließlich erzählt, wie unser Mädl gefunden wurde. Der muss sie, bevor sie
starb, fürchterlich zugerichtet und geschlagen haben. Ins Gesicht, auf den
Kopf und Oberkörper, überall muss sie grün und blau sein. Dann hat einer der
Kripoleute gesagt, dass wir sie nicht wiedererkennen würden.
ÖSTERREICH:
Was empfinden Sie, wenn Sie an die letzten Tage denken?
Monika:
Ich hoffe, trotz dieser schrecklichen Dinge in die Zukunft schauen zu
können. Wir haben ja die beiden Kleinen, die sind jetzt das Wichtigste, denn
um die müssen wir uns kümmern. Die können ja nichts dafür und die beiden
müssen wir jetzt schützen. Es ist auch ein Kriseninterventionszentrum
beauftragt, um dem Kevin zu erzählen, was passiert ist. Wenn der in den
Kindergarten geht und das weiß dort jemand, muss er doch vorbereitet sein.
Ich hoffe, die Kinder werden das verkraften. Wir tun alles, um ihnen jetzt
zu helfen.