Mit gebrochenem Fuß liegt Annemarie Eder aus Wien in Tulln im Spital. Sie fuhr in die Nebelwand, die vermutlich von Heeresgranaten stammte.
ÖSTERREICH: Haben Sie Erinnerungen an den Unfall?
Annemarie
Ebner: Wir rasten in die dichte, schwarze Nebelwand, sie war plötzlich
da. Mein Bekannter bremste, dann waren Leute auf der Straße und kaputte,
brennende Autos. Auch auf der Straße war Feuer.
ÖSTERREICH:
Und dann?
Eder: Wir rammten die Leitplanke, um keinen umzufahren
und nicht in die Flammen zu krachen.
ÖSTERREICH: War das
für Sie normaler Nebel?
Eder: Nein! Es war alles finster wie
in einem dunklen TV-Bildschirm.
ÖSTERREICH: Wussten Sie,
dass das Bundesheer neben der Autobahn übte?
Eder: Woher
denn? Wir haben nichts bemerkt. Außer dem Rauch. Wie ich jetzt weiß, soll
der von Nebelmunition gekommen sein. Österreich: Was denken Sie
heute darüber?
Eder: Dass wir knapp überlebten. Wären wir
auch eingeklemmt gewesen, wären wir sicher tot. Nur Sekunden, nachdem wir
aus dem Wagen waren, ging er in Flammen auf.
ÖSTERREICH: Ihr
Zustand?
Eder: Wie es mit gebrochenem Fuß und unzähligen blauen
Flecken eben geht.
ÖSTERREICH: Und sonst?
Eder: Verärgert!
Weil das Bundesheer so kategorisch jede mögliche Mitschuld einfach verneint!“
Foto (c) ÖSTERREICH/ Weiselbaum