Augenzeugin

"Wir rasten in eine schwarze Wand"

27.01.2009

Mit gebrochenem Fuß liegt Annemarie Eder aus Wien in Tulln im Spital. Sie fuhr in die Nebelwand, die vermutlich von Heeresgranaten stammte.

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ÖSTERREICH: Haben Sie Erinnerungen an den Unfall?
Annemarie Ebner: Wir rasten in die dichte, schwarze Nebelwand, sie war plötzlich da. Mein Bekannter bremste, dann waren Leute auf der Straße und kaputte, brennende Autos. Auch auf der Straße war Feuer.
ÖSTERREICH: Und dann?
Eder: Wir rammten die Leitplanke, um keinen umzufahren und nicht in die Flammen zu krachen.
ÖSTERREICH: War das für Sie normaler Nebel?
Eder: Nein! Es war alles finster wie in einem dunklen TV-Bildschirm.
ÖSTERREICH: Wussten Sie, dass das Bundesheer neben der Autobahn übte?
Eder: Woher denn? Wir haben nichts bemerkt. Außer dem Rauch. Wie ich jetzt weiß, soll der von Nebelmunition gekommen sein. Österreich: Was denken Sie heute darüber?
Eder: Dass wir knapp überlebten. Wären wir auch eingeklemmt gewesen, wären wir sicher tot. Nur Sekunden, nachdem wir aus dem Wagen waren, ging er in Flammen auf.
ÖSTERREICH: Ihr Zustand?
Eder: Wie es mit gebrochenem Fuß und unzähligen blauen Flecken eben geht.
ÖSTERREICH: Und sonst?
Eder: Verärgert! Weil das Bundesheer so kategorisch jede mögliche Mitschuld einfach verneint!“

Foto (c) ÖSTERREICH/ Weiselbaum

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