A22-Todescrash
Witwer fordert Millionen
31.01.2009
Der Witwer jener Frau, die bei dem Nebelunfall auf der A 22 getötet wurde, hat nun seinen Anwalt eingeschaltet. Er will Millionen vom Heer, das schuld an der Katastrophe sein soll.
Das Bundesheer muss sich auf ein juristisches Scharmützel einrichten. Der Witwer der bei dem Horror-Crash vor elf Tagen getöteten Tschechin Iryna L. (32) bereitet mit seinem österreichischen Anwalt eine Millionenklage vor: „Unsere Tochter Michaela weiß, dass ihre Mama nie wieder nach Hause kommen wird. Sie ist sehr tapfer, aber das Heer soll Schandenersatz leisten, für das, was es angerichtet hat“, so Leos L. zu ÖSTERREICH.
DNA-Probe
Der Unternehmer (38) musste nun mit seiner sechs Jahre
alten Tochter von Znaim nach Wien fahren, um DNA-Proben abzugeben. Nur so
kann das völlig verbrannte Opfer des Crashs endgültig offiziell
identifiziert werden.
Genickbruch
Die letzten Sekunden im Leben von Iryna L. müssen
grauenhaft gewesen sein. Die gebürtige Ukrainerin war in eine Nebelwand
gerast, mit dem Wagen gegen die Leitschiene gekracht und hatte sich das
Genick gebrochen. In der Folge starb sie im explodierenden Wrack. Sieben
weitere Personen wurden bei der Karambolage zum Teil schwer verletzt – sie
überlegen nun eine Sammelklage gegen das Heer.
Finaler Beweis
Tatsächlich ist inzwischen erwiesen, dass bei
einer Bundesheerübung neben der Donauuferautobahn gezündete Nebelgranaten
viel zu nah an der A 22 losgingen. Etliche Zeugen berichteten von Schwaden,
die vom Übungsgebiet Richtung Autobahn zogen und den fatalen Crash
auslösten. Den finalen Beweis sollen nun die Autopsie des Todesopfers und
kriminaltechnische Untersuchungen der Wracks bringen – werden chemische
Rückstände von Granaten gefunden, kommen schwere Zeiten auf das Heer zu –
und auf den Steuerzahler. Denn nach dem Amtshaftungsgesetz haftet die
Republik als Arbeitgeber der Soldaten, wenn diesen grobe Fahrlässigkeit
nachgewiesen wird. Schadenersatz in Millionenhöhe halten Juristen in dieser
Causa für zu hoch gegriffen. Jedoch könnten bei Privatklagen beträchtliche
Summen zusammenkommen.
Ohne Mama
Verteidigungsminister Norbert Darabos hat indes
reagiert und den Übungsleiter versetzt. Witwer Leos L. fordert hohe Strafen
für die Schuldigen: „Als die Polizei kam und mich über den Tod von Iryna
informierte, ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Unsere Tochter
Michaela hat sich schon so auf ihren ersten Schultag im September gefreut.
Sie wollte unbedingt, dass ihre Mama sie hinbringt. Jetzt müssen wir alleine
gehen.“