Depressionen nach der Geburt

Wolf-Trainerin ersticht eigenes Baby

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In einem psychischen Ausnahmezustand tötete eine 41-Jährige ihren Säugling.

NÖ. Die 3.000-Einwohner-Marktgemeinde Ernstbrunn im Weinviertel steht unter Schock: Dort spielte sich am Donnerstagnachmittag eine unvorstellbare Familien­tragödie ab. Die 41-jährige Irina U. (Name geändert) soll ihre erst vier ­Monate alte Tochter durch mehrere Messerstiche ge­tötet haben. Anschließend versuchte sich die Wolfstrainerin, das Leben zu nehmen.

Als der Vater des Kindes in das Appartement mitten am Hauptplatz des Ortes kam, bot sich ein Bild des Schreckens: Irina U. lief verwirrt durch die Wohnung, sie blutete. Sofort alarmierte der Hausmeister, der ein Arbeitskollege der 41-Jährigen ist, Polizei und Rettung.

Als die Einsatzkräfte eintrafen, war es für das Kind bereits zu spät. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mädchens feststellen. Seitdem fragen sich alle nach den Hintergründen der Tragödie, die kaum einer fassen kann.

Video zum Thema: Mord-Alarm: Mutter ersticht ihr Baby

Verzweiflungstat, weil Baby zu oft schrie?

Die gebürtige Ungarin, die wegen ihrer Fähigkeiten nach Österreich ins Wolfsforschungszentrum geholt worden war, galt in der Nachbarschaft als äußerst freundlich und nett.

Die Wolfstrainerin soll an einer postnatalen Depression gelitten haben. Seit der Geburt des Kindes hatte sie ihr seelisches Gleichgewicht verloren. Nach Aussagen ­einer Nachbarin soll es sich bei dem Mädchen um ein sogenanntes Schreikind gehandelt haben, das seine Mutter bis an die Grenzen der Belastbarkeit brachte.

Video zum Thema: 41-Jährige ersticht ihr Baby: Bekannte im Interview

41-Jährige wurde nach Tat in Psychiatrie gebracht

Einzelgängerin. Gleichzeitig aber wird die 41-Jährige als Einzelgängerin beschrieben, die sich nicht gerne helfen lassen wollte. Weil sie ihr Kind, das sie sehr geliebt haben soll, stets auf dem Arm trug, boten ihr Bekannte an, ein Kinderwagerl für die Kleine zu besorgen. Doch das lehnte U. ab. Am Spielplatz saß sie mit ihrem Töchterchen stets abseits der anderen Eltern.

Die 41-Jährige ist inzwischen in der Psychiatrie untergebracht. Für sie gilt die Unschuldsvermutung.

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