Blutig endete am Donnerstagabend eine Auseinandersetzung in einer Wohnhausanlage in Ebergassing (Bezirk Wien-Umgebung).
Schatten über Ebergassing: Niemand kann die Wahnsinnstat von Gabor S., der selbst drei Kinder hat, verstehen. Der 44-Jährige streckte den jungen Automechaniker-Lehrling Dino Boskovic nieder. Der Teenager schwebt seitdem in Lebensgefahr. Leber und Niere sind zerfetzt, die Wirbelsäule beschädigt.
Pfefferspray
Ebergassing bei Schwechat bietet für Junge nicht
viele Freizeitmöglichkeiten. So treffen sich die Kinder des Gemeindebaus in
der Himberger Straße regelmäßig im Hof – oft auch vor den Fenstern von Gabor
S. Donnerstagabend tollte und spielte dort eine Gruppe von 12-Jährigen – als
Gabor S. ohne Vorwarnung aus seiner Wohnung läuft, einen Pfefferspray zückt
und wie wild um sich sprüht. Weinend laufen die Kinder davon und holten
Hilfe.
Illegale Waffe
Dino Boskovic, seine Freunde Adnan und Adis eilten
zu Gabor S. und wollten ihn zur Rede stellen. Doch dazu kam es nicht mehr.
Der Arzt zog eine illegal gekaufte Walter PPK aus der Hosentasche. Und
schoss. Jetzt weint er im Polizeiverhör, dass die Kugel sich unabsichtlich
gelöst habe. Doch Adnan sagt: „Er zielte auch auf mich und Adis, aber wir
konnten noch rechtzeitig weglaufen.“
Niedergestreckt
Nedim Boskovic, Dinos Vater, war noch vor der
Rettung und Polizei am Tatort. Fassungslos sah er seinen Sohn am Boden
liegen: „Ich war zu keiner Reaktion fähig. Als mich der Täter sah, rannte er
davon.“ Der Amokschütze verschanzte sich in seiner Wohnung und wurde dort
wenig später von der Polizei festgenommen.
Krankenhaus
Ein Ärzteteam im Wiener AKH kämpft bereits mehr als
einen Tag um Dinos Leben. Der Lehrling wurde in künstlichen Tiefschlaf
versetzt. Nur schwer kann sein Vater die Tränen zurückhalten, die Mutter
kollabiert immer wieder: „Dino ist so ein braver und ruhiger Junge, am
Montag sollte er wieder in die Berufsschule gehen. Er ist ein Sonnenschein.
Doch jetzt sieht alles so finster aus. “