Nach dem Inzest-Fall in Amstetten und dem großen Schock darüber, kehrt langsam aber sicher wieder die Hoffnung in die Stadt zurück.
Mit einer bewegenden Veranstaltung am Mittwoch hat Amstetten nach Bekanntwerden des Inzest-Falls darauf aufmerksam gemacht, den Blick nach vorne zu richten. Die Zuversicht sei nun "spürbar", sagte Pfarrer Peter Bösendorfer aus der Bezirksstadt am Samstag. Es sei "wichtig, dass das alltägliche Leben wieder von statten geht", so der Geistliche.
Opfer nicht vergessen
Wesentlich sei zudem, "dass man die Opfer
nicht vergisst". Diese seien aber in den Gedanken der Bevölkerung weiter
"sehr präsent". Bösendorfer meinte, dass sich der Medienrummel in Amstetten
gelegt habe. "Es hat sich einiges wieder beruhigt", so der Pfarrer.
Es werde über die Opfer, die derzeit im Krankenhaus betreut werden, in Amstetten auch gesprochen. Wie es ihnen nun gehe, und wie es in Zukunft mit ihnen weitergehe, seien die häufigsten Fragen, die dabei auftauchen würden, so der Geistliche.
Bewegende Aktion
Mittwochabend war in Amstetten eine
Veranstaltung für Zuversicht und den Blick nach vorne über die Bühne
gegangen. Dabei wurden auch Dutzende 35 Meter lange Plakate entrollt, auf
denen Bürger ihr Mitgefühl für die Opfer ausgedrückt hatten.
Am 27. April war in Amstetten ein schier unglaubliches Verbrechen bekannt geworden: In einem Verlies soll der 73-jährige Josef F. seine Tochter 24 Jahre lang eingesperrt gehalten und sexuell missbraucht haben. Während der Gefangenschaft dürfte der Mann mit der 42-jährigen Elisabeth F. sieben Kinder gezeugt haben, eines von ihnen sei nach der Geburt gestorben. Das Baby habe der Mann in einem Holzofen verbrannt. Josef F. habe sich zu den Tathandlungen weitgehend geständig gezeigt. Der 73-Jährige befindet sich in Untersuchungshaft.