Im Fall der am Montag in Korneuburg erschlagenen und am Dienstag aufgefundenen 78-jährigen Maria P. sind zwei Verdächtige in Haft genommen worden.
Wie Polizei am Freitag berichtete, handelt es sich um eine 80 Jahre alte Frau und ihre Tochter (58), beide polnische Staatsbürgerinnen.
Knochenbrüche
Bei einer noch am Dienstag durchgeführten
Obduktion ließen sich zahllose Rissquetschwunden und Knochenbrüche am Kopf
des Opfers feststellen. Die tödlichen Schläge waren laut Polizei mit einem
stumpfen Gegenstand geführt worden.
Schuhabdrücke
Bei der Tatortbearbeitung in der Wohnung der
alleinstehenden Frau waren nach Polizeiangaben zahlreiche Spurenträger
gesichert worden. In den Räumlichkeiten des Opfers fanden sich auch
Fußsohlenabdrücke der Schuhgröße 37 und ein blutverschmierter Spurenträger
mit einem vorerst unbekannten weiblichen DNA-Muster.
80-Jährige Polin wohnte im 2. Stock
Als Verursacherin wurde
letztlich die im 2. Stock des Hauses wohnhafte 80-jährige polnische
Staatsbürgerin Bronislawa J. ermittelt, berichteten die Kriminalisten. Die
Frau lebt seit etwa zwei Jahren in der Wohnung ihrer 58 Jahre alten Tochter,
die seit zwei Wochen arbeitslos sei, ständige Geldnöte habe und dem Alkohol
stark zuspreche. In der Wohnung der Frauen seien Weinflaschen gefunden
worden, die vom Opfer stammten.
Verdächtige leugnet Tat
Die 80-Jährige hat laut Polizei auch
eine etwa 2,5 Zentimeter lange Wunde am Kopf, die sie sich vor Tagen
zugezogen haben will. Den Ermittlern zufolge negiert die Frau die
Spurenerkenntnisse und will mit dem Verbrechen überhaupt nichts zu tun
haben. Die 58-Jährige behaupte aber, dass ihre Mutter am Tatabend mit zwei
Plastiksäcken mit Schmuck und einigen Flaschen Wein nach Hause gekommen sei.
Schmuck vergraben
Der Alkohol ist nach Polizeiangaben teilweise
bereits konsumiert worden. Der Schmuck soll vergraben worden sein, über die
Örtlichkeit liegen den Ermittlern vorerst jedoch keine Angaben vor. Beide
Frauen wurden wegen Verdacht des Mordes in die Justizanstalt Wien-Josefstadt
eingeliefert.
Leiche lag im Wohnzimmer
Angehörige hatten versucht, die Frau
telefonisch zu erreichen. Die 78-Jährige habe aber nicht abgehoben, was sie
sonst normalerweise immer getan hätte, erläuterte Polzer. Eine Nachbarin
wollte in der Folge nach der Pensionistin in ihrer Wohnung sehen. Dort fand
die Frau das Opfer am Dienstag zu Mittag blutüberströmt im Wohnzimmer
liegend vor.