In U-Haft

Nigerianer zwangen Frauen durch Voodoo zur Prostitution

28.02.2017

 Zwei führende Mitglieder einer kriminellen Organisation in Untersuchungshaft.

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Die Polizei hat zwei führende Mitglieder einer kriminellen Organisation festgenommen, die Nigerianerinnen nach Österreich gebracht und zur Prostitution gezwungen haben soll. Die jungen Frauen aus ärmlichen Verhältnissen sollen in ihrem Heimatland als Friseurinnen angeworben und durch Voodoo-Rituale gefügig gemacht worden sein, berichtete die Landespolizeidirektion NÖ am Dienstag.

Eine als "Madame" bezeichnete 34-Jährige, die die Opfer zur Prostitution gezwungen haben soll, und ein beschäftigungsloser 32-Jähriger als Komplize wurden im Februar auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien festgenommen. Die beiden in der Bundeshauptstadt wohnhaften nigerianischen Staatsangehörigen sitzen in Untersuchungshaft. Ihnen wird Schlepperei, Menschenhandel, grenzüberschreitender Prostitutionshandel sowie Zuhälterei im Zuge einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Die weibliche Verdächtige leugnete laut Polizei die Vorwürfe, der Mann zeigte sich geständig.

Frauen an Bordelle in ganz Österreich vermittelt

Die Frauen sollen an Bordelle in ganz Österreich vermittelt worden sein, bisher wurden laut Polizei zehn Opfer ausgeforscht. Bei Hausdurchsuchungen wurden nach Angaben der Exekutive belastende Beweismittel sichergestellt, die auf zahlreiche weitere Betroffene schließen lassen. Noch nicht gefasst werden konnte die in Nigeria lebende Schwester der 34-Jährigen, die die Frauen in ihrem Heimatland angeworben und die Voodoo-Rituale durchgeführt haben soll. Das Landeskriminalamt NÖ ermittle noch zu Mittätern und Hintermännern der Organisation, die zahlreiche weitere Frauen nach Europa gebracht und ausgebeutet haben soll.

Im Zuge der sogenannten "Juju"- bzw. Voodoo-Rituale seien die Opfer schwer misshandelt worden, teilte die Landespolizeidirektion mit. Sie sollen bewusst eingeschüchtert und mit dem Tod bedroht worden sein, sollten sie die Anweisungen der Organisation nicht befolgen. Über Italien wurden die Frauen nach Österreich gebracht. Dort erfuhren sie von der "Madame", dass sie bis zu 50.000 Euro Schulden für den Transport hätten, die sie durch Prostitution abarbeiten müssten. Ihr Verdienst wurde den Frauen laut Polizei von der "Madame" abgenommen, den Frauen blieb zumeist kaum Geld für den Lebensunterhalt. Sie sollen ständig mit weiteren finanziellen Belastungen konfrontiert worden sein.

Die Frauen seien enormen psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt gewesen, berichtete die Polizei nach Einvernahmen von Betroffenen. Sie seien im Sinne des Opferschutzes gesichert untergebracht worden.

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