Junge Raucher sind die neuen Sorgenkinder steirischer Behörden.
Graz. Sie sind fast noch Kinder, aber qualmen wie die Großen: Daher sind die steirischen Jugendschutzbehörden immer häufiger gezwungen, die „Nikotin-Kids“ zu Sozialdienst zu verdonnern.
121 Tabaksünder
In der Landeshauptstadt hatte im Vorjahr
fast die Hälfte aller 296 Verfahren gegen Jugendliche unerlaubtes Rauchen
(vor dem 16. Lebensjahr) zum Inhalt. 121-mal wurde wegen Konsums oder
Weitergabe von Tabakwaren ermahnt.
In elf Fällen half das nicht: Die Kids fassten Sozialdienst aus: beim Roten Kreuz, im Sozialmedizinischen Zentrum oder in städtischen Pflegeheimen. Geldstrafen (bis zu 218 Euro) gab es keine.
Mehr Anzeigen
Heuer sind die Anzeigen wegen unerlaubten Rauchens
„noch einmal stark gestiegen“, bestätigt das Jugendamt den Trend zum
Glimmstängel. Wobei beim ersten Mal noch nichts passiert: „Jugendliche und
Erzieher werden informiert und beraten“, heißt es bei Jugendstadtrat Detlev
Eisel-Eiselsberg (VP). Wiederholungstäter werden aber zu Sozialdienst
vergattert. Oder man verhängt in letzter Konsequenz eine Geldstrafe.
Landesweiter Trend
Im Land werden ebenso mehr Verstöße gegen das
Jugendschutzgesetz gezählt, bestätigt der Sprecher von SP-Vize-LH Siegfried
Schrittweiser. Nikotin und Alkohol zusammengefasst (1.108 Fälle), hat der
Anstieg im Vorjahr 12 Prozent betragen. Auf sämtliche Verfahren bezogen,
hieß es in 1.219 Fällen: ab zum Sozialdienst. Geldstrafen wurden ebenso
verhängt: Diese summierten sich im Vorjahr auf 121.395 Euro. Rund die Hälfte
davon blechten die Erziehungsberichtigten.
Verstärkte Kontrollen
Das satte Plus bei Anzeigen gegen
„Nikotin-Kids“ hängt freilich noch mit verstärkten Kontrollen durch Polizei
und Jugendschutz zusammen. Im Visier: Bars, Discos und Veranstaltungen.