Winter der Extreme
Noch eine Woche Frühling in Österreich
03.01.2014Der Winter lässt auf sich warten: Bis Mitte Jänner bleibt es viel zu mild für die Jahreszeit.
Grüne Wiesen statt Schneelandschaften, Temperaturen weit über 10 Grad, Kunstschnee statt Naturschnee: Mitten in den Skiferien hält der Frühling in Österreich Einzug – und zwar für mindestens eine Woche.
Bis zu drei Millionen Touristen sind bei uns auf Urlaub, alle Hotels sind voll. Aber Winterfeeling fühlt sich anders an. „Warme Luft an der Vorderseite des Tiefs Christine strömt jetzt zu uns. Durch den Föhn bekommen wir die nächsten Tage über 10 Grad“, sagt Kathrin Götzfried von der ZAMG.
Tief Christine treibt warme Luft und Föhn zu uns
Sie prognostiziert für heute, Samstag, Höchsttemperaturen von bis zu 15 Grad – und damit wird es bei uns so warm wie auf den spanischen Sonnen-Inseln Ibiza und Mallorca.
Viele Pisten schwimmen deshalb förmlich weg. „Die Talabfahrt ist gar nicht möglich, weil es viel zu wenig Schnee hat“, heißt es etwa vom Skigebiet Nordkette in Innsbruck.
Laut ZAMG bleibt das milde Wetter bis Freitag. Auch im Osten hat es noch zehn Tage lang über 10 Grad. „Das ist für Jänner sehr ungewöhnlich“, sagt Expertin Götzfried. Erst ab Samstag wird es kühler. Und danach? „Eine heftige Kältewelle könnte im Februar übers Land ziehen“, so Dominik Jung von wetter.net.
Deutscher Meteorologe Dominik Jung: "Wirklich kalt wird es erst im Februar"
ÖSTERREICH: Wann wird es wieder richtig Winter?
Dominik Jung: Auch in den nächsten zehn Tagen ist er nicht in Sicht. Es bleibt so mild, dass es zu warm sein wird, um Pisten künstlich zu beschneien. Das könnte sich erst in der zweiten Januarhälfte ändern, spätestens im Februar. Dann könnte eine heftige Kältewelle kommen.
ÖSTERREICH: Hat sich der Winter verschoben?
Dominik Jung: Klar, die Hochwinterzeit beginnt erst ab Mitte Januar. Allerdings muss man beachten, dass der Dezember kalendarisch bis zum 21. zum Herbst gehört. Die Erwartungen sind nur hoch gesteckt bei den Menschen.
ÖSTERREICH: Aber warum ist es jetzt so warm bei uns?
Dominik Jung: Weil eine Westwindwetterlage vorherrscht. Das heißt, ein Tief nach dem anderen zieht vom Atlantik nach Mitteleuropa und bringt milde Luft.
ÖSTERREICH: Gibt es bereits einen Trend für den kommenden Sommer?
Dominik Jung: Aktuell schaut es so aus, als würde der Sommer regnerisch und leicht unterkühlt sein.