Wiener Pastafari macht Furore - Privilegien der Kirche im Visier.
Der Spaß ist grenzenlos. Mit seiner Aktion „freie Fahrt für Nudelsiebe“ hat der 35-jährige Wiener Niko Alm weltweit Schlagzeilen gemacht.
Religionsreflex
Wie berichtet, kämpfte der PR-Profi auf originelle Art für ein allgemeines Recht: AufAusweisfotos sind Kopfbedeckungen verboten – außer aus religiösen Gründen. Niko Alm, bekennender Atheist, stellte den Religionsreflex der Behörden auf die Probe. Als Anhänger der Spaßreligion „Spaghettimonster“ ließ er sich für einen beantragten EU-Führerschein mit einem Nudelsieb auf dem Kopf ablichten – und erhielt diese Woche tatsächlich das Dokument.
Medienstar
„Pastfari“ Alm kichert vergnügt über seinen Sieg. Mit dem Echo des Coups hat er allerdings „selbst nicht gerechnet“: Internationale Medien belagern den Wiener: BBC, CNN, das deutsche Nachrichtenmagazin „Spiegel“, „Bild“, „FAZ“ und „Süddeutsche Zeitung“ stehen neben vielen anderen Medien mit Interviewanfragen an. Auch im sozialen Netzwerk Facebook entstand ein regelrechter Hype, bereits Hunderte Benutzer setzten sich für ihr Profilbild ebenfalls ein Nudelsieb auf.
Anliegen
Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag wurde Spaßvogel Alm freilich ernst: „Meine Aktion war nicht nur Satire. Wichtiger Hintergrund ist die längst fällige Trennung von Kirche und Staat.“ Denn der Foto-Erlass zeige, dass nach wie vor staatliche Ausnahmegenehmigungen für Religionsgemeinschaften gelten. Alm im O-Ton: „Wir sind jetzt im 21. Jahrhundert und man könnte sich erwarten, dass die Republik Österreich nicht weitere Buckeleien vor der Kirche verrichtet. Wir wollen Laizität in diesem Land und wir sind der Meinung, dass Religion Privatsache ist.“
Volksbegehren
Alm will Privilegien jetzt mit dem Kirchenvolksbegehren bekämpfen, für das er derzeit Unterschriften sammelt. 8.000 braucht er und meint: „Wir sind gut unterwegs.“