Maskenmann narrt Österreich. Sechster Überfall in 26 Monaten.
Donnerstag, 17.53 Uhr in der Raika Handenberg im Innviertel. Ein Mann in Anorak, mit Baseballmütze, Damenhandtasche (!) und einer Obama-Maske über dem Gesicht stürmt in die Bank, fuchtelt mit einer Pistole herum: „Überfall, Geld her!“ Es ist der bereits sechste Überfall von „Obama“. Jetzt jagt das ganze Land den Räuber.
Täter flüchtet in Auto mit Salzburger Kennzeichen
Immerhin zehn Monate hat der Täter seit seinem letzten Coup in St. Johann am Walde im Bezirk Braunau verstreichen lassen. Jetzt ging ihm offenbar wieder das Geld aus. Es waren schon keine Kunden mehr in der Bank in Handenberg, als der korpulente Mann in die Raiffeisenbank platzte. „Obama“ richtete eine Pistole auf die beiden Angestellten, brüllte in Innviertler Dialekt. Als ihm der Bankangestellte offenbar zu wenig in die schwarze Umhängetasche packte, schrie er: „Mehr Geld!“ Er flüchtete zu Fuß und sprang dann laut Zeugen in einen dunklen Kombi mit Salzburger-Land-Kennzeichen.
Coup Nr. 4 scheiterte –
die Bank hatte schon zu
Es war schon Überfall Nummer 6 von „Obama“:
- Der erste Coup: Am 22. Oktober 2008 überfiel er die Raika Weilbach.
- Am 28. Juli 2009 beraubte er die Raika Maria Schmolln. Beute: 40.000 Euro.
- Am 4. Dezember 2009 erleichterte er die Raika Kirchheim um 3.000 Euro.
- Dann Pause bis 9. Februar 2010: Wieder stürmte „Obama“ die Raika in Kirchheim, diesmal blieb es aber beim Versuch.
- Am 11. März 2010 holte er sich aus der Raika St. Johann/Walde 15.000 Euro.
„Wir gehen davon aus, dass es derselbe Täter wie bei den fünf Rauben zuvor ist – Statur und Dialekt lassen uns darauf schließen“, so Markus Mitlöhner von der Sicherheitsdirektion Oberösterreich. Doch wie immer ist der Obama-Räuber nach seinen Coups wie vom Erdboden verschluckt.
Nicht immer hat der Täter Erfolg: Als er im Februar 2010 die Bank in Kirchheim ein zweites Mal überfallen wollte, scheiterte er. Die Eingangstür war zu – die Bank hatte schon geschlossen …