Prozess in Linz

17-Jähriger erschlug Kater "Karli" mit Besen

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Da waren einige Bier zu viel: Mit einem Besen an "Karli" erschlug der 17-jährige Haupttäter Kater "Karli" - seine Freunde halfen beim Entsorgen, was auch gefilmt und sogar gepostet wurde.

OÖ. Es sei eine "unnötige, dumme Rausch-Aktion" gewesen, sagte der Verteidiger des zur Tatzeit noch 17-jährigen Hauptangeklagten. Mit seinem Mandanten stehen zwei 18-jährige Zwillingsbrüder und ein 19-Jähriger als Mitangeklagte vor Gericht.

Kellerparty im Mhlviertel eskalierte

Doch was war eigentlich passiert? Vier Freunde hatten sich am 30. Jänner abends bei einem daheim in Perg getroffen, um den Wurf der Hündin des Gastgebers, in dessen Familie bereits zwei Katzen und zwei Hunde lebten, anzusehen. Es sei darüber geredet worden, dass, wenn eine Katze weniger im Haus lebe, ein Welpe bleiben könne, erinnerte sich einer der Angeklagten. Deshalb kündigte der jüngste der Runde an einen Kater zu töten. Der Gastgeber hielt dies nur für eine "blöde Meldung". Er habe nicht geglaubt, dass der Freund "nach zwei Bier" seine Ankündigung wahrmacht. Nachdem der Hauptangeklagte auf der Toilette war, soll er mit Kater "Karli" am Arm wieder erschienen sein und gesagt haben, dass er diesen töten wolle. Darauf verschwand der Bursche nach draußen. Als er kurze Zeit später zu den Freunden zurückkehrte, habe er erklärt, dass der Kater tot sei, berichtete ein 19-jähriger Mitangeklagter. "Karli" wurde mit einem Hausbesen erschlagen.

Tags darauf habe der geständige Katermörder dann gegenüber der Besitzerin, der Stiefmutter des 19-Jährigen Freundes, behauptet, die Zwillinge hätten den Kater mehrmals getreten und er habe das Tier mit dem Schlag erlöst. Daher hält ihm die Staatsanwältin nicht nur die Tierquälerei sondern auch noch den Tatbestand der Verleumdung vor.

Zeremonie in Wald mit Handy gefilmt

Die drei Mitangeklagten behaupten von der schrecklichen Tat nichts mitbekommen zu haben. Alles sei sehr schnell gegangen, gaben sie vor Gericht einvernehmlich an. Das soll der Grund gewesen sein, weshalb keiner von ihnen reagiert habe. "Im Schock" hätten die Zwillingen dann den 17-Jährigen in den Wald begleitet, wo das tote Tier in den Bach geworfen wurde. Einer der Mitangeklagten filmte sogar die unwürdige Bestattung von Kater "Karli".

Laut dem Anwalt des Hauptangeklagten tue es dem Burschen "sehr leid", weshalb er für seinen unbescholtenen Mandanten auf eine Diversion plädierte. Die Richterin lehnte dies jedoch aufgrund "der hohen Schuld" ab. Eine Erklärung für seine Tat konnte der mittlerweile Volljährige ihr nicht geben: "Ich weiß nicht, warum ich es getan habe", wiederholte er sich.

Die Mitangeklagten, zwei 18-jährige Zwillingsbrüder und der 19-Jährige Freund, bei dem sie zu Gast waren, plädierten auf nicht schuldig und ihre Verteidiger beantragten daher Freisprüche.  Nächster Prozesstermin am 3. Juli.

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