Störaktionen, rechte Geheimtreffen, neue Nazigruppen – Folgen eines gefährlichen Trends zur Militanz, warnt jetzt ein Staatsschützer.
Der Deruck von Rechts steigt
Erst Naziaktionen bei Gedenkfeier,
Denkmalschändung, heimliches Skinhead-Konzert, jetzt ein Prozess gegen eine
Gruppe namens „Kampfverband Oberdonau“ und ein FPÖ-Chef, der einschlägig
die Hand erhebt: Der Druck von Rechts steigt. „Die Militanz hat seit sechs
Monaten erschreckend zugenommen“, so ein Staatsschützer. Er und deutsche
Kollegen zeichnen jetzt ein düsteres Bild: Demnach haben sich in
Oberösterreich bereits rund 20 lokale Neonazi-Kameradschaften gebildet –
gewalttätig, militant und unter Führung der rechtsextremen
Nationaldemokratischen Partei Deutschland (NPD).
NPD in OÖ aktiv
„Aktivisten und Gründer der Gruppen stammen
zum Großteil aus der Jung-FPÖ“, so der Insider. Die Führer der
Kameradschaften stammen jedoch von jenseits des Inns: „Deutsche NPD und die
örtlichen Gruppen – das ist eines. Die NPD Passau führt als Speerspitze
Innviertel, Salzkammergut, bis nach Steyr.“ Und der Zulauf zu den Gruppen
nimmt ebenso zu wie ihre Radikalität: So plane man bereits einen militanten
Block: „Es ist mit krawallisierenden Skinheads zu rechnen, die auf der
Straße ihre Botschaft reindreschen.“
Und es zieht eine zweite, noch größere Bedrohung herauf: Der militante deutsche Neonazi und Kameradschaftsführer Matthias Fischer ist aus der bayerischen NPD ausgetreten, weil sie ihm nicht radikal genug sei. Jetzt will er die „Freie Kameradschaft Süd“ aufbauen – von Regensburg über Passau bis nach Steyr.
FP wird radikaler
Aber auch die FPÖ hat ein Auge auf die
Kameradschaften geworfen. „Die Partei breitet die Flügel aus, will die
radikalen Kräfte zu sich holen“, berichtet der Staatsschützer. Parallel dazu
würde die Kooperation mit der NPD-Führungsebene gesucht. Nachsatz: „Die FP
geht jetzt den zunehmend radikaleren Weg direkt in den militanten
Extremismus.“