Führerschein weg

24-jähriger Pensionist mit 221 km/h geblitzt

05.09.2012

Zur Polizei sagte der Mann, er wolle nur seinen Wagen testen.

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Es sollte eine Routinekontrolle werden. Die Autobahnpolizei Seewalchen Dienstagnacht auf der Jagd nach Rasern. Einer der Beamten zu ÖSTERREICH: „Normalerweise haben wir Höchstgeschwindigkeiten von knapp 200 km/h. Als der Hyundai Sonata mit 221 km/h ins Radar fuhr, leiteten wir sofort eine Amtshandlung ein.“

Der 24-jährige Peter B. aus Gmunden wurde angehalten. Sein Ausweis kon­trolliert. Einer der Beamten: „Er war sofort geständig und meinte nur lapidar, dass er den Wagen einfach nur einmal richtig Probe fahren wollte.“

Der Hyundai Sonata war bis ans Limit ausgefahren worden. Noch an Ort und Stelle wurde dem irren ­Raser der Führerschein abgenommen und Anzeige gegen ihn erstattet.

Bei der weiteren Nachfrage dann das Ungeheuerliche: Der 24-jährige Peter B. ist bereits in Pension. Ein Faktum, das mittlerweile ganz Österreich erregt und vor allem im Internet die Wogen hochgehen lässt.

Die Frage, die sich alle stellen: Wie ist das in diesem Alter möglich?
Dienstag Nachmittag trifft ÖSTERREICH Peter B., fragt nach. ,Ich will über die Gründe meiner Frühpensionierung nicht sprechen. Ich bin zu schnell gefahren, aber das tun viele - ich wollte nur mein Auto einmal ausfahren.‘ Seine Hauptsorge: ,Wie zahle ich jetzt die 600 Euro Strafe?‘

Da wird wohl die Mama ausheflen müssen: Sie führt eine Frühstücks-Pension in Gmunden, der Sohn lebt noch bei ihr. ,Und unterstützt mich, wo`s geht.‘

Frühpension ist immer beliebter
58 Jahre – so alt ist im Schnitt ein Österreicher, wenn er seine Pension antritt. Und das, obwohl jeder laut Gesetz eigentlich bis mindestens 60 Jahre arbeiten müsste.

Ein Blick auf die Statistik zeigt: Seit Jahren schon steigt die Zahl der Frühpensionisten. 2001 gingen nur 145.474 Beschäftigte in den frühzeitigen Ruhestand – 2011 (Jahr der letzten Zählung) waren es dagegen 211.144.

Auch 17-Jährige als Pen­sionisten
Erschreckend ebenfalls: Auch die Zahl der jungen Arbeitnehmer, die auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr vermittelbar sind, ist hoch. Derzeit bekommen 2.740 Österreicher unter 30 Jahren eine Frühpension. Die Hintergründe sind meist schwere psychische Erkrankungen oder Unfälle.

Erst im letzten Jahr wurde einer 17-Jährigen eine Arbeitsunfähigkeit bestätigt, ebenso wie 48 anderen jungen Erwachsenen unter 21.

VIDEO: Motorradraser filmt sich selbst mit über 300 km/h

 

 

 

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