Familienfehde

29-Jähriger bot 20.000 Euro für Tod von Bruder-Mörder

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Ein Mordkomplott rund um eine Familienfehde ist Anfang Oktober im oö. Bezirk Vöcklabruck aufgedeckt worden

Ein 29-Jähriger hatte einem 23-Jährigen 10.000 Euro geboten, wenn dieser einen 21-Jährigen ins Koma prügelt. Würde er diesen töten oder an einen Ort bringen, wo der 29-Jährige ihn ermorden könne, bekomme er 20.000 Euro. Hintergrund war eine tödliche Messerattacke auf den Bruder des 29-Jährigen, wobei er dem 21-Jährigen die Schuld daran gab, berichtete die Polizei.
 
Anfang Februar des Vorjahres kam es zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen zwei mazedonischen Familien in einem Lokal im selben Bezirk. Mehrere Personen erlitten sehr schwere Verletzungen. Der Bruder des 29-Jährigen kam durch eine Messerattacke ums Leben, wobei er dem 21-Jährigen die Schuld dafür gab.
 
Auch in der folgenden Gerichtsverhandlung Anfang September 2019 galt der damals 20-Jährige als Hauptverdächtiger, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wels, Barbara Rumplmayr, auf APA-Anfrage mitteilte. Ein Schöffengericht verurteilte ihn zu 30 Monaten, davon zehn unbedingt. Weil er durch die Untersuchungshaft schon zwei Drittel davon abgesessen hatte, wurde er gleich auf Bewährung entlassen.
 

Mann und Komplize verhaftet 

Mitte September 2020 soll der 29-jährige in einem Lokal im Bezirk Vöcklabruck dem 23-jährigen Landsmann dann das Geld für die kriminellen Taten geboten haben. Der Angesprochene war laut Rumplmayr kein Familien-Mitglied, sondern dürfte aus dem Bekanntenkreis stammen. Ein anwesender 22-Jähriger bedrohte ihn mit dem Umbringen, wenn sich der für den Anschlag Angeworbene mit dem mutmaßlichen Brudermörder anfreunden oder ihn über das Komplott informieren werde.
 
Der 23-Jährige ging am 4. Oktober zur Polizei und erzählte den Beamten von dem Komplott, welches der 29-Jährige offenbar schmiedete. Nach umfangreichen Ermittlungen wurde der 29-Jährige am 8. Oktober und der 22-Jährige am 15. Oktober auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wels festgenommen. Die Beschuldigten kamen in die Justizanstalt Wels in Untersuchungshaft.
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