Mit 85 km/h im Stadtgebiet raste ein junger Serbe zwei Teenies auf ihrem Moped tot.
Mit weit überhöhtem Tempo war der 21-jährige Angeklagte am 25. Mai über die sogenannte Saunakreuzung in Wels gerast. Ob er obendrein auch noch Rot hatte, ist angesichts des Geschwindigkeitsrauschs – zumindest vor Gericht – unerheblich. Selbst wenn der Serbe Grün oder Orange hatte, muss er sich allein aufgrund des Bleifußanfalls für die grob fahrlässige Tötung zweier junger Menschen verantworten. Vor Gericht saß der Serbe am Donnerstag wie ein Musterschüler, der auch ganz artig „Mein herzliches Beileid!“ zu den Familien und Freunden von Pascal (15) und Rebekka (14) sagte.
Prozess vertagt
Ob die Hinterbliebenen dadurch Trost erhielten, zeigten ihre Gesichter nicht. Eher das Gegenteil: Wut, Verzweiflung und die Hoffnung, dass der Raser eine hohe Gefängnisstrafe ausfassen würde.
Zu dem kam es am Donnerstag aber noch nicht. Weil der Staatsanwalt auf die Vernehmung eines Zeugen, der nicht erschienen war, beharrte – um herauszufinden, ob damals ein illegales Autorennen zu der schrecklichen Tragöde geführt hatte – wurde der Prozess fürs Erste vertagt.