Ein Erdrutsch sorgte seit November für Aufregung in Gmunden. Erst jetzt entspannt sich langsam die Lage.
Leichte Entspannung gibt es beim Erdrutsch in Gmunden in Oberösterreich. Die Bewegungsraten sind zurückgegangen, jedoch werden nach wie vor täglich rund 130 Lkw-Fuhren Material abtransportiert, um die Häuser am unteren Ende des "Gchliefgrabens" zu schützen. Ab übernächster Woche soll ein Schiff einen Teil der Arbeit übernehmen hieß es am Freitag in einer Pressekonferenz der Einsatzleitung.
Bisher wurden rund 100.000 Kubikmeter Material abtransportiert, insgesamt dürften es 300.000 werden. Spätestens zu Beginn der Landesausstellung am 29. April könne man den Schwerverkehr nicht mehr im bisherigen Ausmaß durch die Stadt führen, erklärte Karl-Heinz Kochem von der Gemeinde. Daher soll nun ein Schiff einen Teil der Last übernehmen.
100.000 Kubikmeter in den See
Das Material wird mit einem
Förderband direkt an Bord gebracht und dann in den See gekippt, schilderte
Wolfgang Gasperl von der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) den Vorgang.
Insgesamt sollen rund 100.000 Kubikmeter auf diese Weise in den See
eingebracht werden. Auswirkungen auf die Gewässerökologie erwarte er nicht,
so Gasperl. In den vergangenen 20.000 Jahren seien über den Schwemmkegel
insgesamt 15 Mio. Kubikmeter dieses Materials auf natürliche Weise in den
See gekommen. Dennoch soll es vorher zur Sicherheit noch ein entsprechende
Untersuchung geben.
Den Zustand der Häuer beschreibt Gasperl als nach wie vor "intakt". Es gebe an einzelnen Gebäuden - abhängig von der Bausubstanz - kleine Risse, aber keine gröberen Schäden. Bei den meisten gefährdeten Bauten seien die Bewegungsraten zurückgegangen. Derzeit sind noch elf Häuser evakuiert. An eine Rückkehr sei derzeit aber noch nicht zu denken, so die Gemeinde.
Am Sonntag, wenn das schöne Wetter Besucher und Wanderer nach Gmunden locken dürfte, steht ein Shuttle-Bus zur Verfügung. Dann kann man auch über den - eisfreien - Naturfreundesteig auf den Traunstein.
Aufregung seit November
Der Erdrutsch sorgt seit Ende November
2007 für Aufregung in Gmunden. Insgesamt mehr als 50 Gebäude - darunter zwei
Gasthäuser und ein kleiner Bootsbaubetrieb - mussten vorübergehend evakuiert
werden. Alle bis auf elf sind mittlerweile wieder freigegeben worden.