Abschiebung

Arigona hat "Angst vor dem Kosovo"

05.02.2008

Die 16-Jährige muss im Sommer nach dem Abschluss der Pflichtschule in ihre Heimat zurück. Je näher die Abschiebung rückt, umso mehr fürchtet sie sich.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

Arigona Zogaj darf nur noch bis zum Sommer in Oberösterreich bleiben, um die Pflichtschule abzuschließen. Danach muss sie mit ihrer Mutter Nurie in ihre Heimat, den Kosovo, zurückkehren. Anders als 391 anderen Flüchtlingen im Vorjahr hat ÖVP-Innenminister Günther Platter der Familie Mitte Dezember das humanitäre Aufenthaltsrecht verweigert.

Arigonas Vater und vier Geschwister wurden schon Ende September ausgewiesen.

"Habe Angst"
Als im Dezember bekannt wurde, dass Platter der Familie Zogaj kein humanitäres Aufenthaltsrecht gewährt, hatte das 16-jährige Mädchen einen Nervenzusamenbruch erlitten. In der ZiB 2 am Dienstagabend sprach Arigona von ihrer Angst vor der alten Heimat und der ungewissen Zukunft. Je näher die Abschiebung rücke, umso mehr Angst habe sie.

Feindselige Stimmung
Im oberösterreichischen Frankenburg macht sich langsam eine feindselige Stimmung gegen die beiden Asylwerberinnen breit. Nach wie vor leben sie von freiwilligen Spenden und von der Unterstützung hilfsbereiter Menschen. Vorübergehend sind die Frauen in einem Schloss untergekommen, der Besitzer hat ihnen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.

Auch Arigonas Betreuer, Pfarrer Josef Friedl, erhält entsprechend missgünstige Post.

Zukunft in Österreich
Die junge Kosovarin hofft weiterhin auf eine Zukunft in Österreich gemeinsam mit ihrer Familie. Das psychiatrische Gutachten hat mittlerweile ergeben, dass sie psychisch labil und selbstmordgefährdet ist. Nichtsdestotrotz muss sie nach sieben Jahren illegalen Aufenthalts das Land verlassen.

Zur Vollversion des Artikels