Tat liegt über vier Jahre zurück - Beschuldigter konnte lange nicht identifiziert werden.
Ein bulgarischer Lkw-Lenker hat sich Mittwochnachmittag wegen Geldfälscherei vor einem Schöffensenat im Landesgericht Ried im Innkreis verantworten müssen. Ihm wurde vorgeworfen, zwei Pkw bei einem Autohändler im Innviertel mit 47 gefälschten 200-Euro-Scheinen bezahlt zu haben. Der Mann beteuerte, dass er nicht schuldig sei. Der Prozess musste vertagt werden, weil sich herausstellte, dass ein Zeuge einen Dolmetsch benötigt.
Die Tat liegt bereits viereinhalb Jahre zurück, verhandelt wurde erst jetzt, weil der Beschuldigte lange nicht identifiziert werden konnte. Der Angeklagte sitzt in Ried in Untersuchungshaft. Im Oktober 2006 seien drei Männer zum Autohändler gekommen, um zwei Wagen zu kaufen und nach Bulgarien zu überstellen. Der Angeklagte habe ihr die Geldscheine hingezählt, während einer seiner Kollegen pausenlos auf sie eingeredet hätte, sagte die Frau des Kfz-Verkäufers vor Gericht aus, die das Geschäft abwickelte. Der dritte Mann habe draußen bei den Autos gewartet.
Eilige Transaktion
Die Käufer hätten es eilig gehabt. Tagsüber hätten sie den Termin mehrmals verschoben, sodass die Transaktion erst am späten Nachmittag bei schlechteren Sichtverhältnissen abgewickelt werden konnte. Der Angeklagte bestritt, dass er der Frau das Geld ausgehändigt habe. Er sei nur mitgekommen, um für einen Freund einen der Wagen nach Bulgarien zu überführen und habe bei den Fahrzeugen gewartet. Von dem gefälschten Geld habe er überhaupt erst nach der Heimkehr in Bulgarien erfahren.
"Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass er das war", hielt die Autohändlerin dagegen. Sie habe zum Zeitpunkt des Kaufes Besuch von einem Bekannten gehabt. Dieser war als Zeuge geladen, bei der Einvernahme stellte sich aber heraus, dass er nicht ausreichend Deutsch kann. Deswegen wurde die Verhandlung vertagt und ein Dolmetscher bestellt.