Lebensstil mit Kundengeld finanziert – teilgeständig.
Eine inzwischen pensionierte Angestellte einer Bank im Innviertel musste sich gestern vor dem Landesgericht Ried wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges verantworten. Vorwurf: Sie habe 1,3 Millionen Euro Kundengelder für sich abgezweigt.
Die Frau war seit Jahrzehnten Mitarbeiterin der Bank und betreute Privatkunden. Dabei soll sie sich von Konten und Sparbüchern bedient und das Geld Stück für Stück und nur zum Teil wieder zurückbezahlt haben. Dazu seien auch Unterschriften gefälscht worden. Das Motiv: den Familienbesitz bei einer Versteigerung zu retten und zu renovieren. Als Vermögen gibt sie zwei Häuser und zwei große Autos an, ihre Schulden beziffert sie mit 660.000 Euro.
Die Angeklagte ist zum Teil geständig. "Ich kam auf den fürchterlichen und blöden Gedanken, Geld von Kunden auszuborgen und es später zurückzuzahlen. Ich bin lebenslang auf der richtigen Seite gestanden, es tut mir furchtbar leid", sagte sie vor Gericht. Aus eigener Tasche hat sie 286.000 Euro zurückgezahlt, meint, damit den Schaden gutgemacht zu haben. Für die Bank sind noch einige hunderttausend Euro offen. Der Prozess wurde vertagt.