Nach Cobra-Einsatz
Bewaffneter konnte nicht identifiziert werden
24.01.2008
Ein Bewaffneter soll das Firmengelände von Josko gestürmt haben. Der Täter bleibt unerkannt, die Videoaufnahmen waren nicht verwertbar.
Der rätselhafte Unbekannte, der am Donnerstag einen Großeinsatz der Polizei auf dem Gelände des oberösterreichischen Fenster- und Türenherstellers Josko in Andorf (Bezirk Schärding) ausgelöst hat, bleibt weiter ein "Phantom". Die Videobänder, auf denen der Mann zu sehen sein soll, seien nicht verwertbar, hieß es am Freitag.
Schattengestalt
Das Überwachungsvideo zeige lediglich eine
Gestalt im Schatten, so Heide Klopf. Es sei weder ein Gesicht zu erkennen,
noch, ob die Person bewaffnet ist. Die Polizei setzt in ihren Ermittlungen
nun auf die Aussagen der Belegschaft. Am Freitag sollen daher alle
Beteiligten befragt werden. Jener Mitarbeiter, der den Unbekannten gesehen
haben will und Alarm geschlagen hat, wird von der Firmenleitung als
verlässlich beschieben.
Suche nach Bewaffnetem
Der junge Mann erzählte, dass er in der
Lagerhalle gewesen sei, um Reklamationen zu begutachten. "Plötzlich hab' ich
zweimal schauen müssen. Da kam ein vermummter Mann auf mich zu, der ein
Maschinengewehr, das noch wie neu geglänzt hat, direkt auf mich gerichtet
hatte. Ich bin innerlich erstarrt", schilderte er seine Begegnung mit dem
"Phantom". Er habe sich mit Kollegen zunächst auf die Suche nach dem
Unbekannten gemacht. "Weil die betroffenen Gänge abgelegen sind und wir
Angst hatten, haben wir dann doch die Polizei geholt", so der
Josko-Mitarbeiter.
Kein Cobra-Training
Gerüchte, wonach es sich bei dem
Polizeieinsatz lediglich um ein Training der Cobra gehandelt haben könnte,
wies Heide Klopf vehement zurück: "Es war keine Übung." Man gehe jedem
Hinweis nach, neue Ermittlungsergebnisse gebe es aber vorläufig noch nicht.
35 Beamte im Einsatz
Nach der Meldung eines Angestellten, er habe
einen bewaffneten Unbekannten gesehen, hatten am Donnerstagvormittag 35
Beamte der Polizei, darunter die Sondereinsatzgruppe Cobra, mit Hunden das
Firmengelände durchkämmt. Rund 60 Mitarbeiter wurden in gesicherte Räume
gebracht. Gefunden wurde das "Phantom" allerdings nicht. Welches Motiv es
gehabt haben könnte, ist ebenso unklar. Die Arbeit in dem Betrieb wurde
Donnerstagmittag nach dem Ende des Polizeieinsatzes wieder aufgenommen.