Bis zu 70 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Auch die Ursache ist inzwischen geklärt: Funkenflug im Keller des Hauses löste den Großbrand aus.
Die Linzer Berufsfeuerwehr hat nach einem Ausbruch eines Großfeuers im Landeskulturzentrum Ursulinenhof am Mittwoch, bei dem fast ein Viertel des Gebäudes beschädigt worden ist, am Donnerstagnachmittag um 14.05 Uhr "Brand aus" gemeldet. Zuvor war die Schadensursache festgestellt worden: Funkenflug bei Arbeiten mit einer Trennscheibe im Keller führte zu Flammen, die sich bis zum Dach ausbreiteten. Der angerichtete Schaden konnte vorerst nicht genau beziffert werden, dürfte aber mehrere Millionen Euro betragen. Das Land will den Wiederaufbau rasch starten, er soll bis zum Herbst 2010 abgeschlossen sein.
Kunstwerke gerettet
Der Brand war am Mittwoch kurz vor 16.30 Uhr
ausgebrochen. Der Dachstuhl im Bereich des Südtraktes stand binnen Minuten
in Flammen, schließlich stürzte ein Teil der Decke des darunterliegenden
Festsaals ein. Ein Regieraum und die Schaltzentrale der Klimaanlage wurden
ebenfalls zerstört. Die Büros einen Stock tiefer nahmen durch die starke
Rauchentwicklung und das Löschwasser ebenfalls großen Schaden. Die vor
wenigen Tagen im Ursulinenhof eingerichtete Artothek mit mehreren hundert
wertvollen zeitgenössischen Kunstwerken konnte gerettet werden. Kurzfristig
griff der Brand auch auf die benachbarte Karmelitenkirche über, diese wurde
aber nicht beschädigt. Verletzte waren nicht zu beklagen.
Bis zu 70 Mann der Linzer Berufsfeuerwehr und von Freiwilligen Feuerwehren standen zur Bekämpfung des Brandes im Einsatz. Auch am Donnerstag waren noch 30 Feuerwehrleute am Brandort, um Glutnester zu löschen und Sicherungsmaßnahmen durchzuführen. Zudem wurden Kunstwerke geborgen. Landeshauptmann Josef Pühringer (V) bedankte sich in einer Pressekonferenz bei der Feuerwehr, die verhindert habe, dass aus einer "großen Katastrophe" eine "sehr große" wurde.
Schaden durch Versicherung gedeckt
Donnerstagnachmittag sollte
mit einem Sachverständigen des Bauamtes geklärt werden, welche Teile des
Gebäudes wieder freigegeben werden können. Bis Mitte Juni soll die Räumung
der vom Brand betroffenen Stellen abgeschlossen sein, dann wird
voraussichtlich mit der Sanierung begonnen. Der Schaden sei jedenfalls durch
eine Versicherung gedeckt, so Pühringer. Bis zur Wiederaufnahme des
Vollbetriebs im Herbst kommenden Jahres waren rund 800 Veranstaltungen
geplant. Der Großteil davon muss nun in andere Räumlichkeiten ausweichen.
Artothek erst im Juli oder August
Die ursprünglich für kommende
Woche geplante Eröffnung der Artothek soll im Juli bzw. August stattfinden.
Das Kulturhauptstadt-Großprojekt "Höhenrausch", dessen luftiger Pfad aus
Holz u.a. über den Ursulinenhof führt, wurde für Donnerstag geschlossen.
Auch die im Gebäude untergebrachte Landestheater-Spielstätte u\hof: soll
erst am Montag wieder ihre Pforten öffnen. Die Medienzentrale für die am
Sonntag stattfindende EU-Wahl, die das Land im Festsaal eingerichtet hätte,
wird ins Landhaus verlegt.