Ein Bewohner (49) hatte die Hilfeschreie des Burschen gehört und Alarm geschlagen.
„Ich habe etwas länger ferngesehen und wollte gerade schlafen gehen, als ich gegen 3.30 Uhr plötzlich laute Hilfeschreie gehört habe“, erinnert sich Bewohner Muharrem B. (49) im Gespräch mit ÖSTERREICH.
Da der 49-Jährige nicht wusste, woher die Rufe kamen, alarmierte er die Polizei. Während die Beamten den Hof absuchten, ging Muharrem – um die Schreie besser lokalisieren zu können – auf den Dachboden des Mehrparteienhauses in Linz, presste sein Ohr gegen einen stillgelegten Kamin und stellte schließlich fest, dass sich jemand im Schornstein befand. „Ich habe der Person gesagt, dass sie keine Angst haben muss und dass ich Hilfe holen werde“, so der 49-Jährige.
Zeuge beruhigte Teenager: "Keine Angst, ich hole Hilfe"
Die Feuerwehr sicherte den 14-Jährigen, um ein weiteres Abrutschen zu verhindern, stemmte den Kamin anschließend auf und befreite den jungen Tschetschenen, der auf Höhe einer kleinen Putztüre für den Rauchfangkehrer feststeckte, aus einer misslichen Lage.
Unterkühlt
Der Jugendliche war ansprechbar und kam mit Abschürfungen und einer leichten Unterkühlung glimpflich davon. Gegenüber der Polizei gab der amtsbekannte Bursch, der über das Dach in den Schornstein geklettert und abgerutscht war, an, dass er „einen guten Ausblick über die Häuser haben und Weihnachtsmann spielen“ wollte.
Kein Held
Als Held möchte Muharrem B. allerdings nicht gelten. „Die wahren Helden sind die Einsatzkräfte, die es zum Glück schafften, den Buben zu befreien. Für mich persönlich ist nur wichtig, dass jemand gerettet werden konnte.“ (kuc)