4 Tote in OÖ

Das ist die Todes-Maschine, die am Kasberg zerschellte

26.11.2023

Ein von einem tschechischem Flug-Fan organisierter Wochenendausflug nach Pula (Kroatien) samt geplanter Überquerung der Alpen - "Wir werden sogar den Dachsteingletscher sehen" - endete in einer einzigen Katastrophe mit 4 Todesopfern.

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OÖ. Nach dem Absturz eines Kleinflugzeuges am Kasberg in Grünau im Almtal (Bezirk Gmunden) hat die Staatsanwaltschaft Wels eine Obduktion angeordnet. Die Insassen der Rockwell Commander 112B mit der Kennung "D-ELPO" konnten am Samstagnachmittag nur noch tot geborgen werden. Bei den zwei Männern und zwei Frauen handelt es sich wohl um tschechische Staatsbürger.

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"Jeder wird am Steuer sitzen"

Wie oe24 herausfand, gehörte das abgestürzte Flugzeug einer Privatperson, die regelmäßig Ausflugswochenendflüge in den Süden durchgeführt hat und die den späteren Todesflug wie folgt  auf Facebook-Gruppen angekündigt hat: "Commander 112B-Flugzeug, Allwetter-Avionik, Autopilot. Ich erkläre dir alles, die Teilnahme am Flug ist ein Muss! Ich kann maximal drei Passagiere mitnehmen, das Ticket pro Person beträgt 7.500 CZK, wenn das gesamte Flugzeug besetzt ist."

Der Anbieter Herman K. weiter: „Bei insgesamt 2,5 Flugstunden rechne ich damit, dass es einen Zwischenstopp geben wird, wie ich oben geschrieben habe, sodass jeder Passagier einmal am Steuer sitzen wird".

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Doch dann kam alles ganz anders. Wie auf sämtlichen internationalen Live- und Aviation-Tickern bekannt gegeben wurde, kamen "bei einem Absturz eines Kleinflugzeugs auf dem Flug von der Tschechischen Republik nach Kroatien am Samstagnachmittag im österreichischen Bundesland Oberösterreich vier Menschen ums Leben, teilte die örtliche Polizei mit. Nach Angaben der Nachrichtenagentur APA war das einmotorige Flugzeug vom Typ Rockwell Commander 112B auf dem Weg von der zentraltschechischen Stadt Pribramnach Medulin auf Istrien", als es in den  verschneiten Kasberg gecrasht ist.

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Flugzeug plötzlich auf Zickzack-Kurs

Der genau Unfallhergang wird derzeit noch ermittelt. Das Landeskriminalamt OÖ übernahm dabei die Federführung. Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschten schlechte Wetterbedingungen mit Wind, einem Schneesturm und schlechte Sicht, weshalb derzeit vermutet wird, dass der Pilot (oder einer seiner Gäste am Steuer) die Kontrolle über das Flugzeug verloren haben könnte. Am Flugradar ist jedenfalls ein Zick-Zack-Kurs des Flugzeugs erkennbar.

Auf Piloten-Foren wir bereits heftig diskutiert. Einer schreibt: "Schade für einen guten Piloten, er begann in den Wolken über 3000m aufzusteigen, um über die Alpen zu fliegen, wir werden wohl nie erfahren, warum er nicht die Winterroute nach Wien und Maribor gewählt hat, aufrichtiges Beileid."

Ein anderer merkt an: "Hier herrschten Bedingungen, bei denen auch ich höchsten Respekt und viele Gedanken über Abbruch-Kriterien gehabt hätte ..."

Samstag um 14.00 Uhr wurden dann erste Wrackteile des Kleinflugzeugs in der Nähe der Sepp-Huber-Hütte gefunden. Gegen 16.00 Uhr wurde dann der Rumpf des abgestürzten Flugzeuges im steilen Gelände entdeckt. Das Flugzeug war bereits zugeschneit. Für die Insassen kam jede Hilfe zu spät.

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