Eine Bürgerinitiative wirft der Polizei weiter brutales Vorgehen am 1. Mai vor. Am Freitag sollen Beweise vorgelegt werden, auch eine Demo ist geplant.
Eine Woche nach den Ausschreitungen bei einer Kundgebung von KPÖ und Antifa ist die Empörung über das Handeln der Polizei weiterhin groß. Die Beamten sollen stundenlang rund 50 Demonstranten eingekesselt und schließlich teilweise unmotiviert auf die Jugendlichen eingeknüppelt haben. Der Behauptung, es hätte sich um Vermummte gehandelt, widersprechen Zeugen entschieden. Dennoch gab es fünf Festnahmen, darunter der Vizerektor der Kunstuni, Rainer Zendron.
"Bündnis gegen Polizeigewalt"
Als Reaktion auf die
Vorkommnisse wurde das „Bündnis gegen Polizeigewalt“ gegründet, dass von
über 120 Organisationen und mehr als 300 Privatpersonen getragen wird. Am
Freitag wollen sich alle Verhafteten an die Öffentlichkeit wenden. Dabei
sollen auch Beweise für die Polizeibrutalität am 1. Mai vorgelegt werden.
Außerdem findet um 16 Uhr am Bernaschek-Platz eine „Demo gegen
Polizeigewalt“ statt.
Überreaktionen nicht ausgeschlossen
Die Polizeiführung
verspricht weiter volle Aufklärung, schließt Überreaktionen von einzelnen
Beamten nicht aus. LH Josef Pühringer dagegen meldet sich nun nach einer
Woche Schweigen zu Wort: „Ich stehe voll und ganz hinter der Exekutive.“ Von
Aufklärung hier jedoch kein Wort.