Am Donnerstag forderte der Wintereinbruch die ersten Glatteis-Opfer. In Linz kam es zu einer Massenkarambolage, im Westen herrscht strenge Schneekettenpflicht.
Mit dem milden Herbstwetter ist es endgültig vorbei: Der Schnee ist da und die Temperaturen sind rund um null Grad angesiedelt. Dies wirkt sich natürlich auch auf den Verkehr aus. Trotz der angekündigten Vorhersagen waren viele nicht auf Glatteis und Schneefall vorbereitet. Ab Freitag, beginnt die Wintersperre auf der Großglockner Hochalpenstraße, die voraussichtlich bis Ende April 2007 andauern wird.
Massenkarambolagen in OÖ
Der Winter hat am Freitag in Oberösterreich mit Massenkarambolagen und erheblichen Verzögerungen im Frühverkehr Einzug gehalten. Im Großraum Linz waren viele Fahrbahnen eisglatt. Mehrere große Straßen waren nach Serienunfällen gesperrt, zahlreiche Pendler standen über eine Stunde im Stau.
Entlang der Donau, vor allem im Bereich Eferding und Ottensheim, und im Mühlviertel gab es Glatteis, ebenso in Teilen des Innviertels und des Salzkammergutes. Rund um Mondsee, Bad Ischl und Kirchdorf lagen Schnee und Matsch auf den Straßen. Erschwert passierbar waren auch die Passstraßen im Süden Oberösterreichs.
Zahlreiche Unfälle, darunter mehrere Massenkarambolagen, waren die Folge der winterlichen Fahrverhältnisse. Auf der Steyregger Brücke in Linz kollidierten kurz nach fünf Uhr in der Früh mehr als 20 Autos, zwei Menschen wurden leicht verletzt. Zu weiteren Serienunfällen kam es im Mona-Lisa-Tunnel in Linz und auf der Kremstaler Bundesstraße (B 139) zwischen Haid und Traun (Bezirk Linz-Land). Dort stießen auf einer Brücke fünf Autos zusammen. Die Rohrbacher Straße (B 127) vor dem Tunnel Dürnberg bei Ottensheim (Bezirk Urfahr-Umgebung) war nach einem Lkw-Unfall in der Früh total gesperrt.
40 cm Neuschnee auf Salzburgs Bergen
Der Winter hat sich in der Nacht auf Donnerstag im Bundesland Salzburg erstmals zurückgemeldet. Auf den Bergen fielen bis zu 40 Zentimeter Neuschnee, selbst in den Niederungen gab es innerhalb des Gebirges zum Teil eine über zehn Zentimeter starke Schneedecke. Verkehrsunfälle und -behinderungen waren die Folge. Noch mehr Schnee erwarten die Meteorologen für Freitag.
40 Zentimeter Neuschnee wurden am Donnerstag auf dem Sonnblick gemessen, auf der Schmittenhöhe bei Zell am See waren es auch stattliche 35 Zentimeter. In den Niederungen meldete Krimml (Pinzgau) mit 13 Zentimetern die größte Menge, gefolgt von den Pongauer Gemeinden Radstadt (zehn Zentimeter) und St. Johann (sechs). In der Landeshauptstadt (Flughafen) gab es ebenfalls eine geschlossene, zwei Zentimeter hohe Schneedecke.
Auf etlichen Straßen in Salzburg gab es winterliche Fahrbahnen und dadurch Behinderungen. Glatt und rutschig war am Freitag in der Früh die Fahrbahn auf der Tauernautobahn (A10) zwischen Salzburg und Eben im Pongau sowie auf der Westautobahn (A1) im Flachgau.
Kettenpflicht für alle Fahrzeuge herrschte auf der Gerlos Bundesstraße, Kettenpflicht für Schwerfahrzeuge gab es auf mehreren höher gelegenen Straßen in den Gebirgsgauen. Laut Verkehrsleitzentrale der Polizei ereigneten sich einige Sachschadenunfälle, der schwerste Verkehrsunfall passierte am Donnerstag kurz nach 9.00 Uhr auf der Ennstal Bundesstraße zwischen Radstadt und Mandling, in den vier Autos und ein Lkw verwickelt waren. Nähere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.
Vereinzelt Glatteis auf NÖ Straßen
Die Fahrbahnen auf den Bundes- und Landesstraßen Niederösterreichs sind großteils trocken, wobei es auf den Landesstraßen jedoch durch leichte Schneefälle und gefrierendes Wasser vereinzelt zu Glättebildung kommen kann. Der NÖ Straßendienst musste bereits zu den ersten Streueinsätzen ausrücken. Dazu wurden heute Morgen durchwegs Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gemeldet. Im Raum Lilienfeld wurden - 13 Grad gemessen, im Raum Wolkersdorf sank das Thermometer dagegen "nur" auf - 1 Grad.
Winterreifenpflicht in Tirol und Vlbg.
Behinderungen durch starken Schneefall wurden aus Westösterreich gemeldet. "Alle höhergelegenen Bundesstraßen in Tirol und Vorarlberg haben Winterreifenpflicht für LKW ausgerufen!" resümiert Stefan Sauer vom ARBÖ-Informationsdienst.
Am Allerseelentag schneite es in Tirol erstmals bis in Tallagen. Von den Schneefällen war vor allem die Alpennordseite betroffen. Besonders winterlich war es nach Angaben der Wetterdienststelle Innsbruck im Unterland. So lagen im Raum St. Johann (Bezirk Kitzbühel) im Tal zehn Zentimeter Neuschnee. In der Früh gab es noch verbreitet Schneeschauer mit teils starkem Wind. Tagsüber sollte sich die Sonne hervorwagen. Die Temperaturen dürften aber nicht über sechs Grad klettern.
Im Inntal 20 cm Neuschnee erwartet
Für den Abend erwarteten die Meteorologen neuerlich Schnee. Im Inntal könnten in der Nacht auf Freitag bis zu 20 Zentimeter fallen. Die Autofahrer kamen laut Polizei auf den Straßen problemlos voran. Unfälle auf Grund des Wintereinbruchs wurden keine gemeldet. Schneeketten benötigten alle Fahrzeuge auf der Silvretta-Straße (B188) zwischen Galtür und Partenen, am Hahntennjoch zwischen Boden und Imst und auf der Tuxer Landesstraße (L6) ab Finkenberg.