Schwere Sachschäden einen Toten und mehrere Verletzte, das ist die heimische Bilanz des Orkans "Kyrill". Dächer wurden abgedeckt, Strommasten und Bäume stürzten ein. Betroffen waren vor allem NÖ, Salzburg und OÖ.
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Der Sturm "Kyrill" sorgte in mehreren europäischen Ländern für Chaos und sorgte für dutzende Todesopfer. Lesen Sie hier alles über die Katastrophe in Europa.
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Katastrophenalarm in NÖ
Für St. Pölten und den Bezirk Krems
wurde sogar Katastrophenalarm ausgerufen, zahlreiche Menschen mussten
evakuiert werden. In Niederösterreich hatte der Orkan in der Nacht Spitzen
von 140 km/h erreicht. Dieser Wert wurde laut Landeswarnzentrale (LWZ) in
den Leiser Bergen im Weinviertel gemessen. Auf dem Flughafen Wien waren es
mit bis zu 137 km/h nur geringfügig weniger. Es gibt eine Vielzahl von
Schäden, deren Höhe vorerst nicht feststand. Lesen
Sie hier den gesamten Niederösterreich-Report.
Große Schäden in OÖ
Große Schäden hat Kyrill in
der Nacht auch in Oberösterreich angerichtet. In nahezu allen Landesteilen
riss der Sturm Bäume um. Stromleitungen wurden gekappt, Dächer abgedeckt und
Verkehrsverbindungen waren blockiert. In der Nacht war jeder vierte
Anschluss ohne Strom, auch am Vormittag saßen noch 45.000 Haushalte im
Dunkeln. Mehr als 10.000 Feuerwehrleute standen im Einsatz. Zahlreiche
Straßen waren gesperrt, Hallstatt war von der Umwelt abgeschnitten. Die
Aufräumarbeiten gingen am Samstag unvermindert weiter. Dabei wurde ein
69-jähriger Mann von einem Baum erschlagen. Mehrere Menschen erlitten
Verletzungen.
Lesen
Sie hier den gesamten Oberösterreich-Report.
5.000 Haushalte in Salzburg weiter ohne Strom
In Salzburg gingen
die Aufräumungsarbeiten auch am Samstag weiter. Rund 3.000 bis 5.000
Haushalte waren im Flachgau und Tennengau die zweite Nacht ohne Strom: Seit
7 Uhr sind 200 Leute im Einsatz, am Abend soll wieder alles funktionieren,
erklärte Salzburg-AG-Sprecher Sigi Kämmerer. Die Feuerwehr war in den
Stunden, seitdem das Sturmtief Salzburg erreicht, 1.260 Mal aktiv: In der
Landeshauptstadt wurden 510 Einsätze gezählt, im Flachgau 544 und im
Tennengau 177, der Rest entfiel auf die Bezirke im Gebirge.
140 Km/h in NÖ
In Niederösterreich hatte der Orkan in der
Nacht Spitzen von 140 km/h erreicht. Dieser Wert wurde laut
Landeswarnzentrale (LWZ) in den Leiser Bergen im Weinviertel gemessen. Auf
dem Flughafen Wien waren es mit bis zu 137 km/h nur geringfügig weniger. Es
gibt eine Vielzahl von Schäden, deren Höhe vorerst nicht feststand.
Für St. Pölten (Stadt und Land) und den Bezirk Krems wurde in den frühen Morgenstunden der Katastrophenalarm ausgelöst. Laut LWZ hatten alle niederösterreichischen Bezirke Sturm-Einsätze zu verzeichnen. 400 Feuerwehren rückten mit 5.000 Mann und 600 Kfz aus. Die Helfer waren vor allem mit dem Freimachen von Verkehrswegen, mit Sicherungs- und Reparaturarbeiten beschäftigt. In St. Pölten mussten 23 Menschen aus ihren Häusern evakuiert werden.
Oberösterreich stark betroffen
Große Schäden hat Kyrill in
der Nacht auch in Oberösterreich angerichtet. In nahezu allen Landesteilen
riss der Sturm Bäume um. Stromleitungen wurden gekappt, Dächer abgedeckt und
Verkehrsverbindungen waren blockiert. In der Nacht war jeder vierte
Anschluss ohne Strom, auch am Vormittag saßen noch 45.000 Haushalte im
Dunkeln. Zahlreiche Straßen waren gesperrt, die Westautobahn (A1) war in den
Morgenstunden zwischen Haid und Sattledt nicht befahrbar.
Den Oberösterreich-Rekord stellte Kyrill am Feuerkogel in Ebensee auf: Dort wütete er mit 207 km/h, dann fiel die Messanlage aus. Am späten Nachmittag standen noch immer rund 5.000 Feuerwehrleute im Einsatz. Wegen des anhaltenden Regens wurde zu diesem Zeitpunkt vermehrt mit Überschwemmungen gerechnet. In Steyr wurde die Hochwasser-Vorwarnstufe erreicht.
Mehrere Verletzte durch Kyrill
Eine 82-jährige Frau wurde in
Oberösterreich mit Verbrennungen im UKH Linz behandelt. Sie hatte nach dem
Stromausfall ein Kerze angezündet und sich verletzt. Schwere
Kopfverletzungen zog sich ein Autofahrer im Bezirk Urfahr-Umgebung zu, als
er mit seinem Wagen gegen einen umgestürzten Pkw prallte. In den
Abendstunden waren in dem Bundesland wieder 95 Prozent der Haushalte am
Netz.
2.000 Helfer in Salzburg im Einsatz
Auch der Norden Salzburgs
(Flachgau, Tennengau und die Landeshauptstadt) - wurde vom Orkan stark
heimgesucht. Bis Mittag zählte die Feuerwehr 1.010 Einsätze, darunter über
450 in der Landeshauptstadt. Deutlich mehr als 2.000 Helfer waren
beschäftigt, auch das Bundesheer half bei den Aufräumungsarbeiten. Ganze
Dächer wurden abgerissen, vor allem aber wurden unzählige Bäume entwurzelt.
216 Km/h am Gaisberg gemessen
Allein auf den beiden Salzburger
Stadtbergen wurden mindestens 1.000 Bäume umgeworfen. In Anif wurde eine
Bushaltestelle umgerissen, in Bergheim fiel ein Strommast auf ein Haus, in
Salzburg stürzte ein Baum auf ein Auto und verletzte den Lenker, in Eben
verursachte eine abgerissene Stromleitung einen Waldbrand. Der ORF
vermeldete 216 km/h auf der Spitze des Senders auf dem Gaisberg. In der
Nacht war jeder vierte Salzburger Haushalt ohne Strom gewesen. Etwa 5.000
Salzburger Haushalte mussten sich Freitagabend auch auf eine zweite Nacht im
Finstern vorbereiten.
Schwere Stromausfälle in Steiermark
Mit ebensolchen
Problemen sahen sich tausende Steirer konfrontiert: Im Ennstal waren etwa
insgesamt rund 45.000 Haushalte ohne Strom. Gesperrt werden mussten u. a.
die Salzkammergutstrasse (B145) vom oberösterreichischen Bad Ischl über den
Pötschenpass in Richtung Bad Aussee sowie die Triebener Straße (B114) von
Judenburg zwischen Hohentauern und Trieben.
Andere Straßen waren teilweise erschwert passierbar. Einen Schwerverletzten gab es Freitagmittag in Wörschachwald bei Pürgg-Trautenfels. Der Pkw eines 71-Jährigen war von einem umgestürzten Baum getroffen worden. Der Pensionist wurde ins Krankenhaus Rottenmann eingeliefert.
Schwerverletzter in Tirol
Nachdem Tirol bei dem Sturm Kyrill
zunächst mit Sachschäden davon gekommen war, hat starker Wind am
Freitagabend in Kirchberg in Tirol doch noch einen Schwerverletzten
gefordert. Ein Spengler wurde bei Reparaturen auf einem Hausdach von einer
Böe erfasst und stürzte daraufhin vier Meter ab. Er musste mit schweren
Verletzungen in die Innsbrucker Klinik eingeliefert werden.
Vorarlberg: Sturmwarnung aufgehoben
Die Sturmwarnung für
Vorarlberg ist Samstag früh aufgehoben worden. Über Nacht war die
Sturmwarnung aufrecht geblieben, da man in den Bergen mit Spitzen zwischen
80 und 120 Stundenkilometern rechnen musste. "Die Situation hat sich
entspannt", hieß es Samstag früh bei der Landeswarnzentrale. Vorarlberg
hat den Orkan "Kyrill" damit ohne größere Sturmschäden
überstanden.
Wenig Schäden in Wien und Kärnten
Ebenso war die
Situation in Wien, wo hauptsächlich die Straßenbeleuchtungen in
Mitleidenschaft gezogen wurden. Über den Süden traute sich Kyrill offenbar
nicht so recht: Kärnten blieb von den Auswirkungen des Orkans gänzlich
verschont, es gab keinen einzigen Feuerwehreinsatz. Die
Spitzengeschwindigkeit erreichte der Sturm auf dem Sonnblick in den Hohen
Tauern: Bei der dortigen Wetterwarte wurden 135 Stundenkilometer gemessen.
Vereinzelt gab es Probleme im Burgenland.
AUA, ÖBB und Handynützer eingeschränkt
Daneben
fielen Flüge der AUA aus, die ÖBB hatte mit Streckenunterbrechungen zu
kämpfen und zahlreiche Handynutzer sahen sich mit Empfangsproblemen
konfrontiert. Wie die mobilkom berichtete, waren Netzausfälle dort zu
verzeichnen, wo der Strom generell großflächig unterbrochen war.
Die aktuellen Wetter-Informationen können Sie hier nachlesen.
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