21-Jähriger totgeprügelt: Zwei der fünf Angeklagten bekannten sich schuldig
Mit gesenkten Köpfen und bleich im Gesicht betraten die fünf Jugendlichen gestern den Saal 132 des Landesgerichtes Linz. Apathisch ließen sie sich die Handschellen abnehmen. Und auch bei der Verlesung der Anklage zeigten sie keine Emotionen – obwohl der Staatsanwalt nicht mit grausamen Details sparte.
Ins Gesicht
So sollen die Fünf im Alter von 18 und 21 Jahren im
September des vergangenen Jahres den Bosnier Adis B. (21) totgeprügelt
haben. Zuerst hätte das Quintett – es stammt aus Österreich, Bosnien,
Kroatien und der Slowakei – am Abend „vorgeglüht“, dann sei es in die Disco
Imperio aufgebrochen. Dort hätten sie gegen 4.15 Uhr Adis B. angesprochen
und gefragt, wer er sei. Als dieser antwortete, das gehe sie nichts an,
hätten sie auf ihn eingeschlagen und ihr am Boden liegendes Opfer mit
Fußtritten malträtiert. „Auf Kopf und Gesicht sieht man deutliche Spuren von
Schuhsohlen“, so der Staatsanwalt.
Zwei der Angeklagten gaben die Tat zu
„Ich trat gegen ihn, mit
der Sohle ins Gesicht“, so einer der Fünf. Die anderen hätten mit der Spitze
zugetreten. „Ich habe nichts mehr gedacht, bin einfach ausgerastet.“ Dass
seine Freunde und er eine Gang seien, bestritt er. Aber: „Wir alle fünf sind
Schläger.“ So sind auch einige der „Bad Boys“, wie sie sich selbst nennen,
einschlägig vorbestraft. Ein Angeklagter gab nur Faustschläge zu. Zudem
könne er sich an kaum etwas erinnern, weil er an dem Abend mehr als eine
Flasche Wodka konsumiert habe.
Auf das aggressive Verhalten angesprochen, sagte er: „Ab und zu passiert mir so etwas. Das habe ich aber nicht so gemeint.“ An seinem rechten Schuh wurde zwar Blut des Opfers sichergestellt, er könne sich aber nicht erklären, wie es dorthin gekommen sei. Das Urteil wird für Mittwoch erwartet. Wegen Körperverletzung mit Todesfolge drohen bis zu zehn Jahren Haft.