Bei dem tragischen Unfall starben drei Kinder, die Eltern überlebten, nun wird Kritik laut, dass die als gefährlich geltende Unfallstelle nicht entschärft wurde.
Drei Kinder sind bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Phyrnpass-Bundesstraße (B138) in Oberösterreich am Sonntagnachmittag ums Leben gekommen. In das Auto der Eltern, die schwer verletzt überlebten, krachte gegen 17.00 Uhr der Pkw einer 18-Jährigen Frau. Die Kinder im Alter von fünf, acht und zehn Jahren waren auf der Stelle tot.
Vater liegt im künstlichen Tiefschlaf
Der 40-jährige Vater
der Kinder musste wegen seiner Verletzungen in künstlichen Tiefschlaf
versetzt werden. Auch seine 34-jährige Frau sowie die 18-jährige Frau und
ihre gleichaltrige Beifahrerin erlitten Verletzungen. Alle vier befinden
sich nicht in Lebensgefahr.
Die Verletzten, die teilweise mit Bergegerät aus den völlig zerstörten Fahrzeugen befreit werden mussten, wurden in die Krankenhäuser Wels, Kirchdorf/Krems und Rottenmann gebracht. Die Familie stammt aus Windischgarsten, die 18-jährige Lenkerin aus Spital/Pyhrn. Es waren 18 Sanitäter, drei Notärzte und ein praktischer Arzt im Einsatz.
Unfallstelle wurde nicht entschärft
Nach dem tragischen
Unfall laufen nun die Ermittlungen, wie es dazu kommen konnte. Die Stelle,
an der sich der Unall ereignete, gilt schon seit längerem als
unfallträchtig. Maßnahmen zur Entschärfung gab es bisher aber noch keine,
berichtet der ORF Teletext.
Ermittlungen laufen
Die beiden Unfallfahrzeuge wurden
beschlagnahmt und ein gerichtlicher Sachverständiger zur Klärung des
Unfallhergangs bestellt, so Andreas Pechatschek von der Staatsanwaltschaft
Steyr. Ein Gutachten werde in drei bis sechs Wochen erwartet.
Vorerst steht fest: Die Unfallstelle ist exponiert, sie befindet sich auf einer Kuppe und in einer leichten Kurve. Zum Unfallzeitpunkt herrschte starker Wind. Vom Anfang der Kurve bis zu ihrem Scheitelpunkt gab es eine Schneeverwehung. Das Auto der 18-Jährigen dürfte dadurch auf die Gegenfahrbahn geraten und frontal gegen das entgegenkommende Fahrzeug der Familie geprallt sein. Warum die Eltern den Unfall überlebt haben und die Kinder nicht, lässt sich möglicherweise durch die enormen Fliehkräfte bei einem Zusammenprall erklären, sowie durch den Umstand, dass auf dem Rücksitz keine Airbags vorhanden sind.
Kinder hatten keinen Airbag
Laut ersten Angaben der
Einsatzkräfte hatten die Kinder auf der Rückbank keinen Airbag, dürften aber
gesichert gewesen sein. Die Frage ist, woran die Kinder gestorben sind und
ob das Fahrzeug noch wo dagegen schleuderte, meinte der ÖAMTC-Techniker.
Auch wenn die Kinder angeschnallt waren und beispielsweise wenig Platz
zwischen vorderer und hinterer Sitzreihe war, ist die Möglichkeit groß, dass
die Köpfe gegen den Vordersitz, die Kopfstütze oder die Metallstreben
knallten, was schwere Nacken- und Kopfverletzungen oder im schlimmsten Fall
tödliche Verletzungen zu Folge haben kann.
Kinder lebten in Wohnheim
Die drei Kinder waren seit Sommer 2007
in einer Wohngemeinschft der Organisation "Pro Juventute" in
Johnsbach (Bezirk Liezen) in der Steiermark untergebracht.
Am Wochenende waren sie zu Hause bei ihren Eltern in Windischgarsten (Bezirk Kirchdorf) in Oberösterreich. Auf der Rückfahrt nach Johnsbach ereignete sich der schreckliche Unfall.
Fotos: (c) Freiwillige Feuerwehr Spital