Linz
Ein Fest für die Baum-Diebe
07.05.2009
Garniert durch einen tollen Umzug bekamen die Linzer gestern Abend ihren gestohlenen Maibaum zurück. Als „Lösegeld“ zahlte Dobusch eine Party.
30 Meisterdieben
Begleitet von einer Linzer Polizei-Eskorte,
einer Blaskapelle, Schuhplattlern auf einem Traktor und natürlich den 30
Meisterdieben aus Puchenau (Bez. Urfahr-Umgebung) ist der gestohlene Maibaum
gestern am frühen Abend endlich nach Linz heimgekehrt.
Logo
Pünktlich um 18 Uhr erschienen die „Baum-Piraten“ beim
Neuen Rathaus in Urfahr – festlich gekleidet in Tracht und einer besonderen
Überraschung für die Linzer. „Passend zum Kulturhauptstadtjahr haben wir uns
überlegt, das Linz09-Logo etwas zu verändern. Und was könnte da passender
sein als ein umgefallener Baum“, lachte Puchenaus Bürgermeister Wolfgang
Haderer und präsentierte stolz den veränderten Aufdruck auf dem weißen
Hemd. „Damit bleiben wir den Linzern sicher noch lange in Erinnerung.“
Stimmung
Dem schlechten Wetter trotzten auch etliche Schaulustige
aus Puchenau und Linz, die sich dem rauschenden Umzug anschlossen und beim
Marsch über die Nibelungenbrücke für beste Stimmung sorgten. Um die
musikalische Unterstützung kümmerte sich Puchenaus Blaskapelle – mit
etlichen Lautsprechern waren die Klänge bis weit über den Hauptplatz hin
hörbar.
Hau-Ruck
Mit Hilfe von Bürgermeister Franz Dobusch – er ließ es
sich nicht nehmen, den Linzer Baum persönlich zu empfangen –, einem
kräftigen „Hau-Ruck“ und unter viel Applaus wurde die 23 Meter hohe Fichte
schließlich gegen 19 Uhr von den Dieben an ihrem ursprünglichen Platz am
Linzer Hauptplatz wieder aufgestellt.
Quasi als Abschiedsgeschenk tanzten die Schuhplattler noch einmal um den Baum – erst dann forderten die Diebe ihr „Lösegeld“ ein.
Gulasch und Bier
Nach Puchenaus dreisten Coup wurde zwischen den
Bürgermeistern hart verhandelt, wollte doch Linz im Kulturhauptstadtjahr
seinen gestohlenen Maischmuck nicht missen. „Zu unserem Glück ist Herr
Dobusch kein Obersparmeister. Wir bekommen, was wir wollten“, gaben sich
Haderer und seine Mannen zufrieden. Ganz traditionell hatte man sich auf
Gulasch und Bier im nahen Gasthaus Kainzel geeinigt. „Da sitzen wir dann
gemütlich zusammen, haben sicher einen Schmäh' rennen, philosophieren über
Sonnenaufgänge und die Fristen des Maibaumstehlens.“