Prozess

Beiß-Attacke: Elmo-Besitzerin muss 5 Monate in den Knast

07.03.2024

Eine sehr emotionale Verhandlung hat am Donnerstag im Landesgericht Linz stattgefunden. Wegen grob fahrlässiger Tötung musste sich die 38-jährige Besitzerin von AmStaff Elmo verantworten.

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© Mike Vogl
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Nach nur 40 Minuten Verhandlung war das relativ milde Urteil am Donnerstagnachmittag bereits gefällt. Die Besitzerin von Elmo kassierte vom Landesgericht in Linz 15 Monate, davon 10 Monate bedingt. Das bedeutet, dass die 38-Jährige für nur fünf Monate in den Knast muss. Das Urteil ist rechtskräftig. 

Die Angeklagte musste sich wegen grob fahrlässiger Tötung verantworten und war praktisch in allen Anklagepunkten geständig. Vor Gericht wirkte sie ruhelos und nervös, laut Bekannten wäre sie abgemagert und würde derzeit im Krankenhaus behandelt. Die Züchterin bat alle Angehörigen und Freunde um Verzeihung. 

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Ihr sei es auf "tragische Weise nicht gelungen", die Kontrolle über die Tiere jederzeit zu behalten. Sie könne das Unglück nicht ungeschehen machen, bat sie "aufrichtig um Entschuldigung" und sprach den Hinterbliebenen ihre "tiefes Beileid" aus, verlas die Angeklagte im bis auf den letzten Sitz belegten Schwurgerichtssaal eine Stellungnahme. Fragen wollte sie nicht beantworten. Auch Zeugen wurden keine gehört.

Ehemann des Opfers im Gericht

Im Gerichtssaal waren auch Ehemann und Sohn des Beiß-Opfers, um der Verhandlung zu folgen. Nach der tödlichen Attacke der drei Hunde, musste der Ehemann von Herta A. seine Frau anhand der Kleidung identifizieren. Beim Prozess standen ihm Tränen in den Augen. 

Die Staatsanwältin hatte der Hundehalterin vorgeworfen, dass sie sich überschätzt habe. Tatsächlich konnte sie die drei, insgesamt 72 Kilo schweren Tiere nicht halten, meinte die Anklägerin. Diese Annahme sei "rein illusorisch" gewesen. Zu keiner Zeit sei sie in der Lage gewesen, das Zuggewicht der "gefährlichen Hunde" halten zu können, wozu sie aber jederzeit in der Lage hätte sein müssen.

Der furchtbare Vorfall sorgte in ganz Österreich für Entsetzen. Auf ihrer Joggingrunde am 2. Oktober 2023 wurde Herta A. im oberösterreichischen Naarn, Bezirk Perg, ganz plötzlich von Elmo, der mit seiner Besitzerin und zwei Hündinnen gerade Gassi ging, auf schreckliche Weise attackiert. Der starke Rüde schmiss die 60-Jährige auf dem Feldweg nahe ihrem Haus um und biss etliche Male zu. Und auch die anderen Hündinnen sollen auf das wehrlose Opfer, das bereits am Boden lag, losgegangen sein. Das Opfer starb noch vor Ort. Elmo wurde wenige Stunden danach eingeschläfert. 

Tierschützer unzufrieden

Auch Jürgen Stadler von der Pfotenhilfe verfolgte die Verhandlung vor Ort. "Es ist schade, dass nur darüber gesprochen wurde, ob die Angeklagte die Hunde körperlich im Griff hat", sagt der Tierschützer. Es ginge viel mehr um das Beißtraining, welches sie mit ihren Tieren im Vorfeld gemacht hätte. Stadler ist überzeugt: "Ohne dieses Training wäre es nicht soweit gekommen." Bedauernswert fände er zudem, dass keinerlei Zeugen befragt wurden.  

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