Seit 1981 wird diskutiert, gestern erfolgte der Spatenstich, im Mai 2012 soll es fertig sein: In Linz entsteht jetzt endgültig ein Musiktheater.
Ab heute rollen die Bagger: Nach jahrzehntelanger Debatte bekommt Linz
ein eigenes Opernhaus
„Heute ist nicht der Tag, um
Vergangenheitsbewältigung zu betreiben“, sprach der Linzer Bürgermeister
Franz Dobusch (SPÖ), bevor er seinen Spaten in den Sand rammte. Wobei: Das,
was gestern im Festzelt an der Blumau aufgeschüttet worden war, sah nur aus
wie Sand. Eine Bühnenplastikerin des Landestheaters hatte die Masse extra
für den Spatenstich zum Bau des Musiktheaters aus Styropor gefertigt. Den
Besuchern im prall gefüllten Zelt war es egal: Sie feierten das, was viele
nach 28 Jahren Diskussion nicht mehr für möglich gehalten hatten: den
Baubeginn für das Linzer Musiktheater.
Dem Spatenstich folgen heute bereits konkrete Taten. „Die Baugrube wird umschlossen, ausgehoben und gesichert“, beschreibt Bauleiter Otto Mierl die nächsten Schritte.
Im Mai 2012 soll das Musiktheater fertig sein und mit dem Probebetrieb
begonnen werden
Auch der Bauherr, Landeshauptmann Josef Pühringer
(ÖVP), ging gestern nicht auf die Querelen ein, die ein Opernhaus in Linz
bislang verhindert hatten. Er hob neben der kultur- besonders dessen
wirtschaftspolitische Bedeutung hervor: „Es ist eine Aufwertung des
Standorts und ein Imagefaktor für Oberösterreich.“
Um Sponsoren für das 150-Millionen-Euro-Projekt aufzutreiben, wurde der Verein „Förderer des Musiktheaters“ unter dem Vorsitz von Raiffeisen-Generaldirektor Ludwig Scharinger gegründet.
"Oper am Volksgarten"?
Der meldete sich mit dem
Vorschlag „Oper am Volksgarten“ auch in der Frage der Namensgebung zu Wort.
Woraufhin Landeshauptmann Pühringer schließlich doch noch ein wenig
Vergangenheitsbewältigung betrieb: „Wenn wir es schaffen, ein Theater zu
bauen, werden wir es auch schaffen, einen Namen zu finden.“