Rückholung von Samuel (5) ist am Laufen - Anträge gestern Gericht übergeben.
Die Justizmühlen im Fall Samuel beginnen zu mahlen: Wie berichtet, hatte seine Mutter, Tschechin Daniela F. (26), den Fünfjährigen während eines Besuchs beim Adventmarkt in Linz zwei Tage vor Heiligabend in ihre Heimat entführt. Doch die Fahndung wurde schnell abgebrochen: Denn während Vater Harald F. (36), der seit der Scheidung im Jahr 2007 mit Samuel in Wilhering (Bez. Linz-Land) lebt, vom Bezirksgericht Traun das Sorgerecht zugesprochen bekam, ist in Tschechien die 26-Jährige für den Buben zuständig. Nun ist aber klar: "Aufgrund einer zweifelsfrei anzuwendenden EU-Verordnung ist alleine Österreich für alle Fragen der Obsorge und des Besuchsrechts zuständig“, erklärt der Anwalt des Vaters, Klaus Dorninger. Er hat gestern zwei Anträge beim Bezirksgericht Traun abgegeben: Zum einen jenen auf Herausgabeverfügung, zum anderen einen auf Rückführung nach dem Haager Abkommen – welches besagt, dass sich das Kind bis zur Obsorgeklärung dort aufhält, wo zuletzt der Lebensmittelpunkt war. Sechs Wochen haben die tschechischen Behörden Zeit zu entscheiden.
"Kein Interesse an Verurteilung"
Indes appelliert Samuels Papa Harald F. an seine geschiedene Frau: "Ich habe kein Interesse an einer strafrechtlichen Verurteilung. Samuel soll nur in seine gewohnte Umgebung zurück.“ Auch wenn sein Vertrauen zu der Tschechin gebrochen sei: Daniela F. könne den Buben auch weiterhin sehen.