Journalist Thomas Walach hat im Fall Kellermayr Anzeigen gegen Polizei und Staatsanwaltschaft erstattet, da diese laut seinem Vorwurf keine Ermittlungen durchführten.
Seit dem erschütternden Tod der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr stehen Polizei und Justiz in der Kritik. Thomas Walach, Ex-Chefredakteur von "zackzack", hat jetzt erste Anzeigen bei der WKStA wegen "Verdacht auf Missbrauch der Amtsgewalt" gegen die Landespolizeidirektion Oberösterreich und die Staatsanwaltschaft Wels eingebracht.
Zur Erklärung: Zuständig wäre die StA Wels, die kann aber nicht gegen die eigenen Leute ermitteln und ist daher befangen.
— Thomas Walach (@ThomasWalach) August 1, 2022
Also wählt die Generalprokuratur eine andere StA aus - häufig das Vorspiel zum Daschlogn. Bleibt die WKStA, denn: (1/5) https://t.co/mQwUQ41B3h
Bedrohung nicht ernst genommen?
Die oberösterreichische Ärztin erstattete bereits am 22. November 2021 wegen Todesdrohungen "aus der Covid-Maßnahmengegner- und Impfgegner-Szene" Anzeige. Die Medizinerin hatte nach Angaben der Polizei längere Zeit Polizeischutz erhalten, sie selbst fühlte sich aber stets zu wenig geschützt und nicht ernst genommen.
Die Polizei versuchte zwar den Hauptbedroher auszuforschen, stellte die Ermittlungen aber rasch mit dem Hinweis "Darknet" ein. Eine Hacker-Aktivistin machte allerdings zwei Deutsche ausfindig, die Droh-E-Mails verfasst haben sollen. Die Staatsanwaltschaft Wels hatte im Juni das Ermittlungsverfahren gegen die beiden Verdächtigen eingestellt - mit der Begründung, man sei nicht zuständig, sondern deutsche Behörden.
In Österreich ermittelt die Polizei weiter gegen unbekannte Täter, weil davon auszugehen sei, dass die Vorwürfe mehrere Personen betreffen, wie es seitens der Ermittler heißt. An diesen Ermittlungen ändere auch der Tod der Frau nichts, man warte nach wie vor auf den Abschlussbericht der Polizei, so eine Staatsanwaltschaftssprecherin.