Mühlviertel

Mehrere Brandherde - Feuer in Asylquartier war gelegt!

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Nach dem Feuer in einem ehemaligen Gasthaus in Schönau im Mühlkreis gingen die Ermittler zunächst von einem technischen Defekt aus - jetzt stellte sich heraus: Das Brand wurde gelegt. 

OÖ. Unter dem eher harmlos anmutenden Titel "Brand in ehemaligem Gasthaus" ließ die Landespolizeidirektion in Oberösterreich kurz nach Mittag eine Bombe platzen, die viele schon befürchtet hatten: "Aufgrund der Tatsache, dass es offenbar drei verschiedene Brandstellen gibt, wird von einer Brandstiftung ausgegangen."

Brand Asylheim Schönau
© Mike Wolf
× Brand Asylheim Schönau

Brand Asylheim Schönau
© Mike Wolf
× Brand Asylheim Schönau

Konkret geht es um jenen Großbrand im ehemaligen Gasthaus "Oberndorfer Stub‘m" im Gemeindegebiet von Schönau im Mühlviertel, der in der Nacht auf den 10. September 2024 aus zunächst unbekannter Ursache gegen 0:45 Uhr ausbrach. Und zwar im Erdgeschoß, wo er sich ausbreitete und rasch auf das Obergeschoß bis hin zum Dachstuhl übergriff. Wie durch ein Wunder überlebten alle Bewohner (16 Asylwerber und ein Gast), sechs Zuwanderer mussten mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital.

Bei der Suche nach der Ursache wurde zunächst ein technischer Defekt angenommen. Doch die genaueren Ermittlungen brachten dann zutage, dass in dem Gasthaus, das seit 2023 geschlossen ist,  "in der ehemaligen Gaststube bzw. im Brandausbruchsbereich teilweise Gartengeräte und reiche Mengen an flüssigen Kraftstoffen gelagert waren, welche vermutlich zur Beschleunigung des Brandausbruches verwendet wurden."

War es ein Anschlag gegen die Asylwerber?

Asyl-Unterkunft Schönau
© TEAM FOTOKERSCHI / SIMON BRANDSTÄTTE
× Asyl-Unterkunft Schönau

Die Polizei weiter: "Bei der Begutachtung konnten außerdem noch zwei weitere Stellen festgestellt werden, bei denen offenbar versucht wurde, einen Brand herbeizuführen. Aufgrund der Tatsache, dass es offenbar drei verschiedene Brandstellen gibt, wird von einer Brandstiftung ausgegangen."

Zum Motiv gibt es noch keine Hinweise. Natürlich kommen sofort Spekulationen auf, dass es sich um einen fremdenfeindlichen politischen Anschlag handeln könnte - was von Kripo und Verfassungsschützern allerdings nicht bestätigt wird. Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen.

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