Sein Spitzname war „Folterknecht“, er steht für brutale Gewalt und sexuelle Übergriffe. Und er ist das Gesicht des Missbrauchsskandals, der 2010 das Stift Kremsmünster (OÖ) erschütterte: Der Ex-Pater August M. Jetzt, drei Jahre später, muss sich der 79-Jährige vor Gericht verantworten. Die Staatsanwältin klagte ihn am Montag am Landesgericht Steyr an – wegen Quälens von 24 Stiftsinternatsschülern. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Zahllose Übergriffe Zum Prozess erschien ein weißhaariger Mann, gebeugt, am Stock gehend, vom Alter gezeichnet. Sein Gesichtsausdruck aber war stoisch, hart. Dann zeichnete die Anklage ein Bild des ehemaligen Konviktsdirektor: Schläge mit einer Ochsenpeitsche, Tritte, beidhändige Ohrfeigen, Ausreißen von Haaren, Todesdrohungen mit seiner Pumpgun und das Hetzen der Schüler auf ein Opfer. Dazu kommen von 1973 und 1993 zahllose sexuelle Übergriffe. „Er wird weitgehend geständig sein und sich bei den Opfern entschuldigen“, so der Anwalt. Vier Tage soll der Prozess dauern, Höchststrafe: 15 Jahre Haft.
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