Franzobel und Kurt Palm kommen zur Abschiedsfeier.
Frankenburg. „Wir wollen einfach zum Schluss noch einmal ein Statement setzen, dass die Familie Zogaj nicht nur Feinde, sondern auch Freunde hat“, erklärt Michael Neudorfer, warum er ein Abschiedsfest für Arigona und ihre Familie organisiert. Die Frau des Buchhändlers ist die Lehrerin der Geschwister von Arigona, Albin und Albona. In den vergangenen Jahren ist eine Freundschaft entstanden.
Keine Gagen
Die Idee zum Abschiedsfest in Frankenburg (Bezirk
Vöcklabruck) wurde erst am Wochenende geboren, gestern Abend gingen schon
die Plakate in Druck. Einige prominente Gäste haben spontan ihr Kommen
zugesagt: Unter anderem wollen Franzobel, Sigi Maron, Kurt Palm, Erwin
Steinhauer und Gerhard Haderer ihre Solidarität mit der Familie, die nach
mehr als acht Jahren in den Kosovo abgeschoben wird, bekunden. Sie werden
unentgeltlich den Abend im großen Saal des Preuner-Wirts in Frankenburg
gestalten. Es soll Musik, Pantomime, Tanz und Vorlesungen geben. Der
Eintritt zum Fest am 3. Juli ist frei. „Wir sammeln nur freiwillige
Spenden“, so Neudorfer. Rund 400 Leute haben im Saal Platz. In Frankenburg
waren rund um den Fall Zogaj auch immer wieder negative Stimmen laut
geworden. „Wir wollen zeigen, dass sie uns fehlen werden“, so Neudorfer.
Bescheid zugestellt
Der Verfassungsgerichtshof hatte vergangene
Woche entschieden, dass die 18-jährige Arigona, ihre Mutter und die beiden
kleinen Geschwister in den Kosovo zurück müssen. Damit nimmt ein acht Jahre
langer Asyl-Marathon ein Ende.
Am Freitag wurde der Bescheid von der BH Vöcklabruck per E-Mail an den Anwalt der Familie zugestellt – mit der Aufforderung, „unverzüglich auszureisen“. (Lesen Sie auch auf Seite 9.) (hij)