Die Diözese Linz schiebt eine Lösung der „Causa Friedl“ auf die lange Bank.
Seit März, als sich der Ungenacher Pfarrer Josef Friedl zu seiner Lebensgefährtin Rosi bekannte, hat die Kirche keine Handhabe für die pikante Causa gefunden. Nach zwei ergebnislosen Gesprächen mit Friedl scheiterte Bischof Ludwig Schwarz nun mit dem Versuch, den 65-Jährigen öffentlich als bekehrt darzustellen. Von einem Brief, in dem er die Rückkehr ins zölibatäre Leben gelobe, weiß Friedl nichts.
Keine Eile
Um diese kuriose Divergenz auszuräumen, wurde für
vergangene Woche ein Gespräch angekündigt. Bis gestern gab es aber kein
Treffen. Und Friedl hat keine Eile: „Es rennt nichts davon“, meint der
Geistliche, dessen Ruhe verständlich ist. So kann er weiterhin Priesteramt
und Beziehung vereinbaren. Wie es mit ihm weitergehe, wisse er selbst nicht.
Friedl: „Ich bin da zu wenig informiert.“ Die Ungenacher stehen weiterhin zu
ihm. „Die haben die Aufregung schon wieder vergessen“, versichert Friedl –
der jetzt Werbung in eigener Sache macht: Er verteilt Kugelschreiber mit der
Aufschrift „Josef Friedl, Pfarrer“ plus Telefonnummer.
Es sieht so aus, als würden Bischof und Pfarrer die Causa bis nächstes Jahr aussitzen. Denn da kann Friedl in Pension gehen. (ort)