Oberösterreich
Geretteter Lebensmüder schimpft
23.12.2006
Die rasche Reaktion eines Lokführers rettete einem Mann das Leben. Dafür erntete er wüste Beschimpfungen.
Eduard P. aus Linz hatte gerade den Bahnhof Traun mit seinem Güterzug passiert, als er einen Mann auf den Gleisen bemerkte. Er leitete sofort eine Vollbremsung ein und brachte den Zug zwei Meter vor dem Lebensmüden zum Stehen. Der Unbekannte hatte sich mit dem Kopf auf die Schienen der Selztalbahn gelegt. Der 36-jährige Lokführer rettete somit dem Mann das Leben.
Der stand jedoch auf und ging auf Eduard P. los. Der schwer alkoholisierte Mann beschimpfte den Lokführer aufs Wüsteste.
Der Suizidgefährdete verdankt mehreren Umständen sein Leben: Der Güterzug war nur mit 40 Stundenkilometern unterwegs, weil er gerade durch den Bahnhofsbereich fuhr. Außerdem waren nur sechs Waggons angehängt. Ein Zug in voller Fahrt wäre unmöglich rechtzeitig zum Stehen gekommen, macht ein ÖBB-Sprecher deutlich. Der umsichtige Lokführer veranlasste sofort die Einstellung des gesamten Bahnverkehrs auf der Strecke. Der Lebensmüde lief davon. Er wurde seitdem nicht mehr gesehen.