Not-Operation in Linz
9-Jähriger verlor Bein beim Skifahren
14.01.2013
Schüler krachte gegen Baum - Ärzte kämpften gegen Amputation.
Neun Stunden lang operierte ein Ärzteteam im Linzer Unfallkrankenhaus, nähte akribisch Blutgefäße und Nerven zusammen – doch der verzweifelte Kampf um das Bein eines Neunjährigen könnte vergebens gewesen sein. Während es Sonntagabend gegen 22.30 Uhr hieß: Geschafft, der Unterschenkel ist durchblutet, musste am Montag die Euphorie doch gedämpft werden. Denn die Nerven sind stark geschädigt.
Schwerer Sturz
Jan Sch. aus Bruck-Waasen (OÖ) war mit seinem Vater und Freunden vom Skiclub im Skigebiet Hochficht. Dort fand ein Jugendrennen statt. Nach dem 1. Durchgang vergnügte er sich auf der sogenannten Stierwiesenabfahrt. Warum der geübte Skifahrer plötzlich stürzte, ist unklar. Der Neunjährige kam von der blauen Piste ab, krachte gegen eine schmale Buche. Der Aufprall war so stark, dass Jan der rechte Unterschenkel unterhalb des Knies völlig abgerissen wurde. Ein Freund des Schülers hatte den Sturz beobachtet, schlug Alarm. Vater Rudolf M. leistete seinem Sohn Erste Hilfe.
Der Gesamtzustand des Buben ist laut Arzt Georg Thewanger gut, doch um das Bein steht es schlecht. Bei einer weiteren Operation wird sich heute Mittag zeigen, wie es um Blutgefäße und Nerven steht. Dann entscheiden die Ärzte zusammen mit den Eltern, ob das Bein nicht doch abgenommen wird. Thewanger: „Man muss überlegen, ob Jan mit Prothese nicht langfristig besser fährt.“
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