Augenzeugin: "Dachte zuerst noch, das gehört alles dazu." Zwei Verletzte.
Ein Ultraleichthubschrauber ist Samstagnachmittag in Bruck-Waasen (Bezirk Grieskirchen) in Oberösterreich während einer Feuerwehrübung abgestürzt. Auf der Suche nach vermissten Volksschulkindern in einem Maisfeld - so die Aufgabenstellung - war das Fluggerät in die Bäume geraten. "Ich dachte, das gehört alles dazu", erzählte eine geschockte Augenzeugin am Sonntag.
"Das Krachen der Bäume und der Rotorblätter höre ich jetzt noch", schilderte die Frau. Auf ihrem Balkon stehend sah sie direkt zu, wie der Ultraleichthubschrauber in den Wald stürzte. "Zuerst ist er noch schön verschiedene Positionen geflogen und plötzlich hat es getuscht." Dabei dachte sie zuerst noch an nichts Schlimmes. "Das ist so echt, ein Wahnsinn", meinte sie, ein ferngesteuertes Objekt abstürzen zu sehen. Als dann allerdings die Feuerwehren mit Blaulicht heranrasten, wurde der Ernst der Lage klar.
"Helft uns!"
"Wir sind abgestürzt, helft uns", klang es nach dem Unfall aufgeregt aus dem Feuerwehrfunk, erzählte Kommandant Siegfried Benezeder. Am Schluss der Übung wollte man noch einmal am rund drei Meter hohen Maisfeld die Wärmebildkamera ausprobieren. Drei bis vier Mal flog er über das Feld auf der Suche nach drei Jungfeuerwehrmännern, die die vermissten Volksschulkinder darstellten. "Wir haben uns dann schon gewundert, warum er nicht mehr zurückgekommen ist." Indem man in einiger Entfernung auf der anderen Seite des Waldes gewartet hatte, hatten sie weder Sichtkontakt noch war man in Hörweite des Geschehens.
Innerhalb von vier Minuten war Hilfe vor Ort. Der nur leicht verletzte Copilot und ein weiterer Feuerwehrkamerad bargen den Piloten aus dem Wrack. "Er hat über starke Schulterschmerzen geklagt", so Benezeder. Auslaufendes Benzin wurde sofort gebunden, um die Feuer- und Umweltgefahr zu bannen.
Einsatzbilder beschlagnahmt
Das Fluggerät wurde noch am selben Tag abtransportiert und gesperrt gelagert. Alle Einsatzbilder der Feuerwehr wurden ebenso von der Staatsanwaltschaft Wels für die Ermittlungen beschlagnahmt. Am Montag soll eine erste Untersuchung des Hubschraubers vorgenommen werden.
Bei dem Absturz des Ultraleichthubschraubers sind am Samstagnachmittag zwei Menschen verletzt worden. Die Maschine streifte gegen 14.40 Uhr mit den Rotorblättern mehrere Fichten und war senkrecht zu Boden gefallen.
Der 62-jährige Pilot aus Kirchheim (Bezirk Ried im Innkreis) und ein 41-jähriger Feuerwehrmann aus Bruck-Waasen wurden verletzt. Die Rettung brachte sie ins Krankenhaus.