Wieder in OÖ
Hundehasser tötet Labrador mit Strychnin
15.05.2010
Diesmal starb ausgerechnet ein Blindenhund. Wert: 30.000 Euro. Es ist bereits der fünfte Fall dieser Art. Die Polizei geht von dem gleichen Täter aus.
Ein Blindenhund dürfte in Grünburg (Bezirk Kirchdorf) in Oberösterreich in der Nacht auf Mittwoch das weitere Opfer eines dort umtriebigen Tierhassers geworden sein. Wie die Polizei mitteilte, gehe man derzeit davon aus, dass es sich um den selben Täter handle, der in den Wochen zuvor schon fünf Hunde vergiftet hatte. Der tote Labrador war ein ausgebildeter Blindenhund. Sein Wert wird aufgrund der kostspieligen Schulungen mit etwa 30.000 Euro beziffert.
Herzrythmus-Störungen
Der vierjährige Labrador war für
seine blinde 26-jährige Besitzerin von großer Bedeutung, um den Alltag
meistern zu können. Als sich der Hund Mittwochabend auffällig verhielt, rief
man einen Tierarzt zu Hilfe. Dieser stellte Herzrhythmus-Störungen bei der
Hündin fest. Nur wenige Stunden später war das Tier tot.
Blutungen im Bauch: Strychnin
Bei einer anschließenden
Untersuchung wurden schwere Blutungen im Bauchraum festgestellt. "Ein Indiz,
das typisch für Strychnin ist", erklärte eine Tierärztin. "Das Rattengift
lässt ein Tier innerlich verbluten." Ein Gegenmittel in diesem Sinne gibt es
nicht. Mit Hilfe von Infusionen und der raschen Zugabe von Vitaminpräparaten
könne höchstens versucht werden, das Gift auszuschwemmen und die Blutungen
zu stoppen.
Vier der Hunde konnten so nach dem Fressen der Giftköder noch gerettet werden. Bei einem zehn Wochen alten Welpen kam jede tierärztliche Hilfe zu spät. Dessen Herrchen setzte nach dem Giftanschlag eine Belohnung von 2.000 Euro auf die Ergreifung des Schuldigen aus.
Ob der Labrador tatsächlich durch Rattengift starb, sollen Laborbefunde klären. Laut Polizei ist ein Zusammenhang mit den bisherigen Gift-Vorfällen sehr wahrscheinlich. Ebenso würden derzeit viele Hinweise aus der Bevölkerung einlangen. Vorerst verliefen alle Nachforschungen im Sand. "Derzeit wird jeder abendliche Spaziergänger in dieser Gegend von den Hundebesitzern argwöhnisch beobachtet und verdächtigt", meinte ein Polizist.