Schalen statt Gold
Internet-Betrüger ausgeforscht
15.09.2008
In Oberösterreich hat ein 38-jähriger Frühpensionist in Papier gewickelte Obstschalen statt wertvoller Goldmünzen verschickt. Er wurde angezeigt.
Ein 38-jähriger Frühpensionist aus dem Bezirk Vöcklabruck in Oberösterreich steht unter Verdacht, Betrügereien mit Hilfe des Internet verübt zu haben. Er soll auf einer Auktionsplattform den Versand von wertvollen Goldmünzen versprochen und kassiert, aber nur in Papier gewickelte Obstschalen verschickt haben.
Obstschalen statt Münzen
Der 38-Jährige soll laut
Ermittlungen der Polizei zunächst günstige Sammlermünzen angeboten haben.
Mit diesen Verkäufen erwarb er sich gute Bewertungen in der
Internet-Plattform. Dann änderte er sein Angebot auf wertvolle Goldmünzen.
Die Käufer bezahlten für die Zusendung im Voraus mehrere tausend Euro. Sie
bekamen aber nur Obstschalen. Die Pakete gingen als Reklamation zurück und
der Verkäufer beantragte eine Versicherungsleistung.
Post kam ihm auf die Schliche
Aufgeflogen ist die Affäre, weil
der 38-Jährige in einer Postfiliale in Gmunden ein Postpaket nach
Deutschland zum Versand aufgegeben hat. Laut Angaben des Absenders sollte es
sich um ein "Wertpaket" handeln. Der Inhalt der Sendung sollte demnach einen
Wert von 4.300 Euro haben. Aufgrund der Versandbestimmungen der Post AG
konnte das Paket aber nicht ins Ausland verschickt werden. Es wurde Anfang
Februar von Amtswegen in der Postfiliale geöffnet. Dabei stellte sich
heraus, dass sich im Paket keine Wertsachen sondern nur Altpapier und
Obstschalen befanden.
Geschädigte in ganz Europa
Die Post AG verständigte die
Sicherheitsbehörden. Diese starteten Ermittlungen. Bei einer
Hausdurchsuchung beim Absender fanden die Beamten Hinweise auf den Betrug im
Internet. Der 38-Jährige wurde wegen gewerbsmäßigem Betruges auf freiem Fuß
angezeigt. Die Polizei hat die Auktionsplattform informiert und sucht mit
ihrer Mithilfe Geschädigte in ganz Europa.