Bis zu 100 verletzte Skifahrer müssen pro Tag behandelt werden.
Für eine 24-jährige Wienerin endete der Skitag mit ihrem Freund nicht beim vergnügten Après-Ski, sondern mit einer schmerzhaften Rückenverletzung im Spital. Ein Snowboarder hatte sie am Samstagvormittag am Hochficht (Bez. Rohrbach) von hinten gerammt. Der junge Sportler blieb zwar kurz stehen, fuhr dann jedoch, ohne sich weiter um die gestürzte Architektin zu kümmern, weiter. Jetzt sucht die Polizei den Fahrerflüchtigen. Gestern wurde ein Mädchen (12) beim Sturz während eines Skirennens am Hochficht schwer verletzt.
Zehntausende Skifahrer und Snowboarder jagen täglich die OÖ-Pisten hinunter. Doch vor allem in den Ferien herrscht nicht nur auf den Pisten, sondern auch in den Unfallambulanzen Hochbetrieb. Die Rettungen sind jeden Tag in Alarmbereitschaft. An Feiertagen steht zum Beispiel bei der Rettung Kirchdorf ein extra Fahrzeug samt Besatzung im Einsatz. Beinahe täglich muss sogar der Rettungshubschrauber einen Schwerverletzten von der Piste holen.
Schwere Verletzungen auf harten Kunstschnee-Pisten
Bis zu 100
verletzte Skifahrer müssen täglich gegipst, geschient oder operiert werden.
Allein im Kirchdorfer Spital flickt Unfall-Chirurg Danilo Ivancic mit nur
einem Arztkollegen pro Tag bis zu 35 Brettlfans zusammen. Ivancic: „Vor
allem bei diesen harten Kunstschnee-Pisten gibt es immer wieder schwere
Verletzungen.“ Am häufigsten seien Unterschenkel, Handgelenke oder die
Wirbelsäule betroffen.
Seit dem Vorjahr würden jedoch die Kopfverletzungen abnehmen. Ivancic: „Immer mehr tragen einen Helm.“ (Weitere Tipps des Unfallarztes siehe Infobox). Nahezu alle Kinder seien mittlerweile mit einem Helm ausgestattet, beobachtet auch der Ulrichsberger Polizist Horst Filz, selbst Skitrainer. „Die Helmpflicht ist zwar ein zahnloses Gesetz, weil es nicht kontrolliert werden kann, aber die Sensibilität ist gestiegen.“ Allerdings: Vor allem weibliche Skifahrer seien noch immer Helmmuffel, Snowboarder hingegen seien in der Regel besser geschützt.