Seit 2001 ist in Linz die Kriminalität um 17 Prozent gestiegen. Die Hälfte der Linzer wurde bereits Opfer von Straftätern. Eine Studie gibt nun Aufschluss über die Problemviertel.
Fahrrad weg, Autoeinbruch, in Straßenbahn belästigt - jeder zweite Linzer kam bereits in Berührung mit Kriminellen. An erster Stelle: 29 Prozent der Linzer wurden laut einer Umfrage bereits angepöpelt, 15 Prozent wurden bestohlen, 14 Prozent machten Bekanntschaft mit Vandalen. Wie sicher ist Linz? Wie sicher fühlen sich die Linzer in ihrer Stadt?
Handlungsbedarf
Diesen Fragen ging im Auftrag der Stadt Linz ein
Wissenschafter-Team der Johannes Kepler Uni nach. Ergebnis: In einigen
Stadtvierteln gibt es sozialpolitischen Handlungsbedarf. Die Problemviertel
sind Franck-, Andreas-Hofer-Platz-, Neustadt-, Wankmüllerhof- und
Makartviertel sowie Alt-Urfahr. Als Indikatoren wurden unter anderem
Bevölkerungsdichte, Migranten- und Arbeitslosen-Anteil sowie Wohnungsgröße
herangezogen.
Nord-Süd-Gefälle
In diesen Vierteln fühlen sich die
Bewohner auch unsicher. Aber auch das Hafenviertel schneidet beim
Sicherheitsgefühl der Linzer schlecht ab. Insgesamt fühlt sich rund ein
Fünftel nachts draußen unsicher. „Auffallend ist hierbei ein
Nord-Süd-Gefälle“, so einer der Studien-Autoren, Johann Bacher. Insgesamt
schneide Linz aber im Vergleich mit anderen Städten gut ab: „Die Linzer
fühlen sich sicher.“
Vorreiterrolle
Österreichweit hat Linz als erste Stadt eine
solche Kriminalitätsstudie in Auftrag gegeben. Planungsstadtrat Klaus Luger
(SPÖ) erhofft sich davon „einen Beitrag zur Objektivierung des politischen
Diskurses über die Problemviertel der Stadt.“ Und eine Fortführung der
Studie. Denn nur so könnten die Kosten von 26.000 Euro der „Einstieg in
zielgerichtetes Arbeiten in der Stadtplanung sein“.