Die Suche nach Räubertrio läuft – währenddessen versuchen Geiseln, Schock zu verdauen.
Für die Kunden soll alles so aussehen wie immer: Beim Juwelier M. in Enns stehen die Angestellten, die am Mittwoch von brutalen Räubern geschlagen und gefesselt wurden, tapfer hinter den wieder aufgefüllten und weihnachtlich dekorierten Schmuckvitrinen. Geschäftsführer Franz M., seine Frau, weitere Familienmitglieder und Mitarbeiter versuchen zu verarbeiten, welche hollywoodreifen Szenen sich in dem Laden abgespielt haben.
Auch eine Kundin erlebte den Überfall hautnah mit, wurde sogar von einem der unbekannten Täter im Gesicht verletzt. Sie bricht am Donnerstag gegenüber ÖSTERREICH ihr Schweigen: „Die anderen haben einen Schock, mir geht es gut“, so Renate K. (Name von der Redaktion geändert). Das Trio stürmte kurz vor halb zehn das Schmuckgeschäft, verteilte sich sofort in den Geschäftsräumen, fesselte die sieben Anwesenden mit Handschellen, Kabelbindern und Klebeband. Dann bediente es sich an den Vitrinen selbst.
Renate K. und der Geschäftsführer (54) waren die Ersten, auf die die Verbrecher trafen. „Ich bin so froh, dass wir überlebt haben und er nicht völlig durchgedreht ist“, ist sich die 52-Jährige der Lebensgefahr, in der sie sich befand, bewusst.
Die Polizei ermittelt derweil auf Hochtouren, geht jedem Hinweis nach. Eine heiße Spur gibt es laut Ermittlern noch nicht, nicht einmal auf ein Fluchtauto.