Sharon G., die ihren Ex gefesselt und verbrannt haben soll, könnte schuldunfähig sein.
Paukenschlag im Todesfall von Steyr: Die Tatverdächtige ist psychisch krank . Bei ihr wurde vor vier Jahren eine Schizophrenie diagnostiziert. Das passt auch zu den ersten Eindrücken ihres Anwalts Andreas Mauhart: „Sie sprach wirr, war dann katatonisch, starr am ganzen Leib.“ Das entspricht einem Hauptsymptom der schizophrenen Psychose. Stupor, gelähmt vor Schreck – die Folge heftiger Gefühle nach Extremereignissen. Verhaftung, Verhör, aber eben auch die Todesumstände von Erich S. (43) reichen als Auslöser.
Anklage fraglich
Somit könnte tatsächlich eine Unzurechnungsfähigkeit der 24-Jährigen vorliegen. Die Linzerin wird derzeit in der Landesnervenklinik behandelt, ein Gutachten soll in wenigen Wochen vorliegen. Es entscheidet, ob die junge Frau überhaupt angeklagt werden kann.
Fraglich ist die Art des Schuldvorwurfs: War es Mord oder fahrlässige Tötung infolge eines Sexunfalls? Gefunden wurde Erich S. am Sonntag, nackt auf dem Bett gefesselt. Er erstickte offenbar an einem Knebel aus Papiertaschentüchern. Inwieweit eine Rauchgasvergiftung hinzukommt, wird noch geklärt.
Auto verschwunden
Dass Sharon G. die Wohnung in Brand steckte, davon gehen die Ermittler weiter aus. Was aber zuvor geschah und ob sie einen Begleiter hatte, ist ungeklärt. Das Auto des Opfers jedenfalls ist seit der Tat verschwunden.